Seit geraumer Zeit bereits geistert das N-Wort durch Vorstandsetagen und Chefbüros. Wie halten es Unternehmen mit der Nachhaltigkeit? Nicht nur die Kundschaft, die immer stärker geprägt wird durch die umweltbewegte Generation Z, sondern auch milliardenschwere Investoren und Fonds achten peinlich darauf, dass Unternehmen, in die sie investieren, möglichst gut sichtbar einem größeren Ganzen dienen als nur dem puren Geldverdienen – etwa ihren Teil beitragen zur Rettung des Planeten. Am besten natürlich, sie verbinden beides miteinander.
Wie das gehen kann, führt der Herzogenauracher Sportkonzern Adidas vor: Ihr Eintreten für eine gesunde und intakte Umwelt leiten die Franken aus einem simplen Gedanken ab. Sie erfinden, vermarkten und verkaufen Laufschuhe, Fußballtrikots, Badehosen und Snowboardjacken. Wer als Kunde in ihnen Sport treiben will, braucht dazu einen gesunden Planeten. Ergo dient der Sport - nach Lesart von Adidas - auch dazu, die Welt zu einer besseren zu machen.
In kommerzielle Produkte übersetzt sieht dies unter anderem so aus: Der Konzern lässt Laufschuhe aus alten Plastikflaschen und Fischernetzen fertigen, die Mitarbeiter gemeinsam mit Helfern an Meeresstränden einsammeln. Die Adidas-Entwickler experimentieren mit Partnern an einem Sneaker, der vom Schnürband bis zur Sohle komplett recycelt und erneut zu einem Schuh geformt werden kann. Und sie forschen am Einsatz bizarrer Materialien wie Pilzfasern und künstlichem Leder für Sportprodukte.
Unter dem Strich sieht sich Adidas unter Vorstandschef Kasper Rorsted als einen Vorreiter der weltweiten Sportartikelindustrie in Sachen Nachhaltigkeit. Die Ziele sind klar definiert: Bis 2025 sollen neun von zehn Adidas-Artikeln nachhaltig sein. Wird Kunststoff verwendet, etwa für Fußballtrikots, soll der nicht eigens für diesen Zweck produziert werden, sondern vollständig aus recycelten Fasern bestehen. Und bei der Baumwolle setzt der Konzern seit Jahren auf Bio. In vier Jahren will Rorsted alle eigenen Standorte des Konzerns so mit Energie versorgen, dass kein klimaschädliches Kohlendioxid anfällt.
Dass die am höheren Daseinszweck interessierte Kundschaft jedoch auch bereit ist, für nachhaltigere Produkte einen höheren Preis zu bezahlen, daran glaubt der Däne nicht – und macht daraus direkt einen Ansporn in eigener Sache: „Dadurch bekommen wir Druck, bessere Produkte zu machen. Nur so können wir erfolgreich sein.“ Und meint mit Erfolg das andere wichtige „P“: „Inzwischen gibt es zwischen nachhaltigen und nicht nachhaltigen Produkten keine Unterschiede mehr bei der Profitabilität.“
Am 18. November wird der Entscheidungsmacher im Rahmen eines exklusiven Dinners in Frankfurt gekürt. Mehr über diese Veranstaltung und auch die Anmeldung finden Sie hier: https://anmeldung.me/enma/