Adidas DFB verlängert Vertrag mit Sportartikelhersteller bis 2022

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird auch weiterhin mit dem Sportartikelhersteller Adidas zusammenarbeiten: Sie haben ihren Vertrag bis 2022 verlängert. Jährlich wird Adidas 50 Millionen Euro dafür bezahlen.

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Das neue Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die EM 2016, getragen von (v.l.) Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Thomas Müller und Toni Kroos. Quelle: dpa

Nach wochenlangen und teilweise schwierigen Verhandlungen haben der Deutsche Fußball-Bund und Traditions-Ausrüster Adidas die Fortsetzung ihrer Partnerschaft verkündet. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach zahlt dem Weltmeister-Verband dafür künftig doppelt so viel wie bisher.

„Wir haben dem DFB ein Finanzpaket von 50 Millionen Euro pro Jahr angeboten, und der DFB hat das auch so akzeptiert“, gab Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer am Montag nach „nicht immer einfachen Verhandlungen“ bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Paris bekannt. Bislang soll sein Unternehmen 25 Millionen Euro pro Jahr überwiesen haben. Der aktuelle Kontrakt hatte eine Laufzeit von acht Jahren und wäre 2018 ausgelaufen. Allerdings einigten sich beide Seiten vorerst nur auf einen Vierjahreskontrakt bis 2022.

Wie schon 2007 entschied sich der DFB damit gegen ein möglicherweise höher dotiertes Angebot eines Konkurrenten und für die Treue zu einem jahrzehntelangen Partner. Damals hatte der DFB die Offerte des US-Konzerns Nike abgelehnt. Nach Medienberichten soll Adidas künftig kein sogenanntes Matching Right mehr haben, das dem Unternehmen ermöglicht, Konkurrenzofferten mit einem höheren Angebot zu erwidern.

Adidas in Zahlen

Adidas sei verlässlich, kenne den DFB und werde den Verband auch beim Bau der geplanten neuen Akademie in Frankfurt/Main unterstützen, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Einen Tag nach dem einstimmigen Präsidiumsbeschluss sprach Grindel von den „transparentesten, anspruchsvollsten und am Ende für den DFB wirtschaftlich erfolgreichsten Verhandlungen“ in der DFB-Geschichte.

Bei Schmuddelwetter und Dauerregen verkündete der frühere Politiker mit Blick auf die Seine und den wolkenverhangenen Eiffelturm etwas pathetisch: „Wir werden das Geld nutzen, um den DFB und den deutschen Fußball besser zu machen.“ Das Verhandlungsergebnis nannte Grindel „einen Preis, der dem Marktwert des DFB entspricht“.

Zuletzt hatte es immer wieder Spekulationen über die Dauer des Vertrages und die vom DFB erhofften Erlöse gegeben. „Ich gebe auch offen zu, wir hätten den Vertrag gerne über 2022 hinaus verlängert“, räumte der scheidende Konzernchef Hainer ein, was vom DFB aber abgelehnt worden sei. „Das respektieren wir. Ich garantiere Ihnen aber, dass wir in vier Jahren wieder mit am Tisch sitzen werden“, sagte Hainer. Er äußerte die Hoffnung, dass sein Nachfolger, der frühere Henkel-Chef Kasper Rorsted, „ein attraktives Angebot vorlegen wird, bei dem es schwer wird, es nicht anzunehmen.“

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