Adidas Herbert Hainer verabschiedet sich mit Umsatz-Rekord

Adidas legt 2015 zweistellig zu und kündigt für 2016 eine Fortsetzung des Wachstums an. Das dürfte dem Nachfolger des langjährigen Vorstandschefs Herbert Hainer zugute kommen.

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Der Sportartikelkonzern legt im vergangenen Jahr zweistellig zu. Quelle: REUTERS

Die Börsen reagierten direkt – um fast vier Prozent stieg am frühen Morgen der Wert der Adidas-Aktie. Grund war die zuvor nicht angekündigte Jubel-Meldung des Konzerns, der Umsatz und Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr überraschend stark steigern konnte. Sein letztes volles Geschäftsjahr an der Spitze von Europas größtem Sportartikelkonzern beendet der langjährige Vorstandschef Herbert Hainer also mit einem Umsatz von 16,9 Milliarden Euro, so viel wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte des Dax-Konzerns.

In der Berichtswährung stiegen die Erlöse damit um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als die Herzogenauracher noch 14,5 Milliarden Euro erlösten. Hatte Adidas 2014 noch unter Währungseffekten gelitten, profitierte der Konzern nun von ihnen - währungsbereinigt lag die Umsatz-Steigerung bei zehn Prozent.

Größte Sportartikelhersteller der Welt

Der Mitteilung zufolge legte der Gewinn im fortgeführten Geschäft ohne Sonderlasten in Russland und Lateinamerika um zwölf Prozent auf 720 Millionen Euro zu. Damit übertraf Konzernchef Hainer seine erst im vergangenen November angehobenen Ziele, als er bei der Bekanntgabe der Neunmonatszahlen für 2015 noch ein Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich und einen Gewinnanstieg um rund zehn Prozent in Aussicht gestellt hatte.

Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analyten hatten auf dieser Grundlage mit einem Jahresumsatz von 16,7 Milliarden Euro und einem Gewinn von 711 Millionen gerechnet.

von Peter Steinkirchner, Mario Brück

Einmal in Schwung, kündigte er für das laufende Jahr, in dem mit der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich und den Olympischen Spielen in Rio zwei umsatzrelevante Großereignisse stattfinden, nun einen Anstieg von Umsatz und Betriebsergebnis jeweils im zweistelligen Prozentbereich an. Mit der Prognose bereitet Hainer zugleich seinem Nachfolger die Aussicht auf einen recht komfortablen Start – vor nicht mal vier Wochen hatte Adidas bekannt gegeben, dass Kasper Rorsted vom Düsseldorfer Henkel-Konzern im August in den Adidas-Vorstand einzieht und im Oktober den Vorsitz von Hainer übernimmt. Der scheidet dann nach mehr als 15 Jahren an der Unternehmensspitze aus.

Mit einiger Genugtuung verweist Hainer, der vor allem im Jahr 2014 nach Gewinnwarnungen stark in der Kritik von Investoren gestanden hatte, jetzt darauf, dass die Geschäfte vor allem in Westeuropa, China, Lateinamerika sowie in Asien prächtig liefen und dem Konzern zweistelliges Wachstum bescherten. Für Hainer ein Zeichen dafür, dass die internen Umbauten im Zusammenhang mit der neuen Konzernstrategie ebenso Früchte tragen wie die personellen Veränderungen im Konzernvorstand. Dort hatte Roland Auschel den Vertrieb übernommen und Eric Liedtke die Führung der Marken Adidas und Reebok.

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