Adidas, Puma, Deutsche Bank Wen die Bilanzpolizei schon abgewatscht hat

Wer Fehler in der Bilanzierung macht, wird früher oder später erwischt. Dafür sorgt seit elf Jahren die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung. Welche bekannten Konzerne schon dabei waren und warum. Eine Auswahl.

AdidasDer Dax-Konzern hatte seinen Impairment-Test auf den Goodwill  auf einer Ebene durchgeführt, die größer war als die im Geschäftsbericht ausgewiesenen Segmentgrenzen. Das verstößt gegen die Regeln. Zudem wurden nur eingeschränkte Angaben zur Marke Reebok gemacht, die nicht erkennen lassen, dass dort ein operativer Verlust von 160 Millionen Euro anfiel. Quelle: REUTERS
Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu niedrig ausgewiesen. Geschäfts- und Firmenwerte nach Übernahmen wurden Quotal statt vollständig erfasst. Quelle: dpa
BayWaBeim im SDax notierten Münchner Agrarhändler waren unter anderem Leasinggeschäfte falsch bilanziert. Das führte zu jeweils 90 Millionen Euro zu hoch ausgewiesenen Eigenkapital und Konzernüberschuss. Quelle: dpa
Deutsche BankWeder im Konzernanhang noch im Konzernlagebericht wurden das Ausmaß von nicht unwahrscheinlichen Ressourcenabflüssen aus Rechtsstreitigkeiten und der Einfluss der Rechtsrisiken auf die Ertrags- und Vermögenslage hinreichend deutlich. Quelle: dpa
Elmos SemiconductorDer Dortmunder Halbleiterbauer hatte Eigenkapital sowie Goodwill um jeweils 4,8 Millionen Euro überhöht angegeben und fehlerhafte Angaben zu latenten Steuern gemacht. Quelle: Presse
FielmannAngaben über Leasinggeschäfte waren unvollständig. So fehlte eine Summe von 350 Millionen an künftigen Mindestleasingzahlungen für Ladenflächen und zehn Millionen Euro, die der Brillenfilialist als Leasinggeber zu verbuchen hatte. Zudem waren sonstigen betrieblichen Erträge und der Materialaufwand um jeweils 57,1 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen. Quelle: dpa
PumaIm Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 ist der Gewinn vor Steuern um mindestens 10 Millionen Euro zu niedrig und die Restrukturierungsrückstellung um den entsprechenden Betrag zu hoch ausgewiesen Quelle: dpa
SGL CarbonIn der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung waren Umsatzerlöse  und damit das Ergebnis vor Ertragsteuern um 29,9 Millionen zu hoch ausgewiesen. Im Konzernabschluss waren der Geschäftswert  und damit in der Gewinn- und Verlustrechnung das Ergebnis vor Ertragsteuern um 72,5 Millionen Euro  zu hoch ausgewiesen. Quelle: dpa
Maternus-KlinikenDie Angabe über eine indirekte Mehrheitsbeteiligung des Aufsichtsratsmitglieds Sylvia Wohlers de Meie fehlte. Die Verlängerung eines Darlehens an die insolvente Schwester Ymos über 1,1 Millionen Euro wurde nicht genannt. Die Vergütungsstruktur wurde nur mangelhaft dargestellt und fälschlicherweise behauptet, das Unternehmen entspreche den Empfehlungen zum Corporate Governance Kodex. Wesentliche Angaben zum Impairment Test fehlten ebenso. Quelle: dpa
TAG ImmobilienIm Jahresabschluss 2009 fehlte eine Rückstellung über 1,6 Millionen Euro für eine anstehende Begleichung von Schadensersatzansprüchen. Zudem fehlten Angaben, welche wesentlichen Annahmen der Bewertung von Renditeliegenschaften über 596,7 Millionen Euro zugrunde liegen. Quelle: dpa
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%