Advent-Manager Ranjan Sen Douglas soll mit höherer Schlagzahl expandieren

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Vertrauen der Mitarbeiter gewinnen


Wann haben Sie festgestellt, dass die Chemie mit Ihren künftigen Mitaktionären stimmt?

Advent-Deutschland-Chef, Ralf Huep, ist ein bodenständiger Ostwestfale und stammt aus derselben Gegend wie die Familie Kreke. In seiner Heimatstadt Herford gibt es ebenfalls eine Douglas-Filiale, für die Huep aus erster Hand Tipps zum lokalen Immobilienmarkt beisteuern konnte. Erlebnisse wie dieses haben für ein lockeres Gesprächsklima gesorgt. Zudem bevorzugen Huep und auch ich klare und direkte Aussagen. Mit Senior Jörn Kreke und den anderen Eigentümern wie Oetker und Müller haben wir uns von Anfang an gut verstanden. Allerdings bringen wir auch genug Selbstvertrauen mit, um uns vom Auftreten dieser beeindruckenden Unternehmerpersönlichkeiten nicht einschüchtern zu lassen.

Auch der Familienstamm Eklöh, die wie die Krekes Nachfahren des Douglas-Gründers Herbert Eklöh sind, hält Anteile an Douglas. Bleibt der Familienzweig weiter engagiert?

Wir hoffen, dass auch die Familie Eklöh ihre Anteile verkauft. Die Familienmitglieder haben sich aus unternehmerischen Tätigkeiten bei Douglas – mit Ausnahme der Süßwarenkette Hussel – aber schon vor Jahren weitestgehend zurückgezogen.

Finanzinvestoren bürden Unternehmen oft hohe Schulden auf und entlassen Mitarbeiter. Worauf müssen sich der Finanzchef und die Belegschaft bei Douglas einstellen?

Advent wird sich das Vertrauen der Mitarbeiter erarbeiten. Um Bedenken abzubauen, stellen wir zum Beispiel Kontakt zu den Betriebsräten ehemaliger und aktueller Unternehmen aus dem Advent-Portfolio sowie zu den Gewerkschaften her. Die können unvoreingenommen berichten, welche Erfahrungen sie mit uns gemacht haben. Advent hat während der vergangenen 20 Jahre immer offen kommuniziert, was wir mit den übernommenen Unternehmen vorhaben, wo die Probleme liegen und wie wir sie lösen wollen. Das wird auch bei Douglas der Fall sein.

Müssen Sie mit 50 Prozent Eigenkapital mehr drauflegen, um von den risikoscheuen Banken überhaupt noch Geld für die Übernahme zu bekommen?

Die Strategie von Advent besteht nicht in besonders aggressiver Finanzierung. Wir sorgen stattdessen für Wachstum bei den von uns gekauften Beteiligungen und achten darauf, dass die Schuldenquote nicht zu hoch wird. So kann das übernommene Unternehmen auch mit unerwarteten Problemen fertigwerden.

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