Air Berlin Fluglinie sortiert seine Finanzen neu

Für den nötigen Umbau will sich Air Berlin mit Finanztransaktionen Spielraum verschaffen. Das Unternehmen will eine 125 Millionen schwere Wandelanleihe begeben. Das Papier soll mit 8,5 Prozent verzinst werden.

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Die Fluglinie hat derzeit Schulden in einer Höhe von gut einer Milliarde Euro. Quelle: dpa

Frankfurt Air Berlin will sich mit Finanztransaktionen Spielraum für den Umbau der schwer angeschlagenen Fluglinie verschaffen. Dazu will das Unternehmen eine 125 Millionen Euro schwere Wandelanleihe begeben, wie Air Berlin am Donnerstag mitteilte. Das Papier soll mit 8,5 Prozent pro Jahr verzinst werden. Im Vergleich zum durchschnittlichen Zins von Unternehmensanleihen mit schlechter Kreditwürdigkeit (high yield) von derzeit 3,7 Prozent ist der Aufschlag hoch. Zinsen sind bei Schuldverschreibungen ein Maßstab für das Risiko des Investments. Frühester Rückzahlungstermin für das neue Papier ist Ende des Jahres.

Dadurch wollen die Berliner teilweise eine alte, im März auslaufende Anleihe im Wert von 140 Millionen Euro abzulösen. Air-Berlin-Großaktionär Etihad, der 40 Millionen Euro an dem Papier hält, habe zugesichert, in die neue Anleihe zu tauschen. Je nach Ausgang der Transaktion werde Air Berlin zusätzlich versuchen, sich mit der neuen Anleihe 85 Millionen Euro frisches Kapital zu besorgen, erklärte das Unternehmen.

Der neue Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann verschafft sich mit dem Finannz-Deal neun Monate Luft, um die Geschäfte auf Vordermann zu bringen. Eingeleitet wurde von Winkelmann-Vorgänger Stefan Pichler bereits die Zerschlagung der Fluglinie in drei Teile und eine Konzentration auf Langstreckenziele von Berlin und Düsseldorf aus.

Der Lufthansa -Rivale hatte sich in Vergangenheit mit einem rapiden Expansionskurs übernommen und war gleichzeitig in zu vielen Geschäftsfeldern unterwegs. Auch der Einstieg der kapitalkräftigen arabischen Fluglinie Etihad 2011 ändert kaum etwas an den Problemen.

Die Finanzlage von Air Berlin ist angespannt. Die Schulden summieren sich auf gut eine Milliarde Euro. Im Eigenkapital, eigentlich einem Polster für schlechte Zeiten, klafft ein Loch von ebenfalls gut einer Milliarde Euro. Auch operativ läuft es nicht rund: In den ersten neun Monaten stand ein Verlust von 317 Millionen Euro zu Buche.

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