Die Supermärkte hätten es geschafft, mit „Kompetenz in Sachen Genuss“ zu punkten, meint Handelskenner Adlwarth. Der Absatz deutscher Weine über die Supermärkte legte im vergangenen Jahr sogar um acht Prozent zu. Die Ketten hätten auf die Beliebtheit regionaler Produkte bei den Verbrauchern mit dem Ausbau des Weinangebots aus heimischer Produktion reagiert, berichtete Monika Reule, Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts. Der Erfolg der Supermärkte ging vor allem zulasten des Direkteinkaufs beim Winzer.
Der Durchschnittspreis für Wein im Lebensmittelhandel spiegelt nach wie vor die große Bedeutung der Discounter wider. Er lag nach Angaben des Weininstituts im vergangenen Jahr bei 2,92 Euro je Liter, das waren fünf Cent weniger als im Vorjahr. Für deutsche Weine lag der Durchschnittspreis mit 3,20 Euro je Liter etwas höher.
Wo die Deutschen ihren Wein kaufen
Tankstellen, Restaurants, etc.
2012: 5%
2013: 5%
Absatzmengen von Wein in Deutschland nach Einkaufsstätten für die Jahre 2012 und 2013.
Fachhandel
2012: 7%
2013: 7%
Lebensmitteleinzelhandel (bis 1500 qm Ladenfläche)
2012: 12%
2013: 13%
Selbstbedienungswarenhäuser und Verbrauchermärkte
2012: 13%
2013: 13%
Winzer
2012: 15%
2013: 14%
Aldi
2012: 27%
2013: 26%
Discounter (mit Ausnahme Aldi)
2012: 27%
2013: 26%
Absatzmengen von Wein in Deutschland nach Einkaufsstätten für die Jahre 2012 und 2013
Quelle: GfK Consumer Scan
Eine wachsende Rolle spielt auch der Weinverkauf im Online-Handel. Denn nicht nur Lidl und Rewe sind mit eigenen Weinshops im Internet präsent. Auch der Weinhandelsriese Hawesko oder die Verkaufsplattform Vicampo, auf der Winzer ihre Weine präsentieren können, verkaufen dort. Daneben buhlen Start-ups wie Wine in Black um die Gunst der Kunden. Und immer mehr Winzer bieten ihre Weine ganz einfach selbst im eigenen Geschäft im Netz an.
Attraktiv für die Online-Verkäufer ist nicht zuletzt, dass im Internet meist zu teureren Weinen gegriffen wird als im stationären Handel. „Es ist noch ein Nischensegment, aber mit Wachstumsperspektiven für die nächsten Jahre“, meint Ernst Büscher, Sprecher des Weininstituts.