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Wie Aldi im Ausland wirbt

 

Dass Aldi solange mit den Spots gewartet hat, hat vor allem einen Grund: Aldi hatte große Werbekampagnen in Deutschland schlicht und einfach nicht nötig. Auf dem britischen Markt, wo Aldi bis vor ein paar Jahren kaum bekannt war, war das anders. Dort setzten die Essener schon lange auf TV-Spots. 2011 feierte die schrullige Oma Jean Jones ihren ersten Auftritt in der Aldi Eigenmarken-Kampagne: „Like Brands, only Cheaper“.

Jones sitzt am Küchentisch und erzählt, zwei Tee-Packungen von Aldi vor sich stehend, dass ihr Mann Tee mag. Die Werbefigur selbst hält es anders als ihr Mann: „I don’t like tea. I like gin.“ Der Spot hat durchaus Charme.

Warum Aldi billig ist

Während die Kampagne in Deutschland das Image in den Mittelpunkt stellt und auf Produktschau vollkommen verzichtet, zielen die britischen Spots auf Produkte und Preise ab. „In Deutschland ist Aldi der Inbegriff für Preisführerschaft, das müssen sie nicht bewerben“, sagt Herbst. „Großbritannien ist ein anderer Markt, dort musste Aldi erst einmal sein Konzept vorstellen.“

Die von McCann Manchester kreierten Spots zeigen durchaus Wirkung. Aldi hatte lange damit zu kämpfen, erst Marktanteile zu erlangen, dann das Billigheimer-Image in Großbritannien loszuwerden. Mittlerweile ist der Discounter dort mehrfach zum Händler und Weinhändler des Jahres gekürt worden und will weiter expandieren. Bereits Mitte 2014 hatten die Verantwortlichen angekündigt, bis 2022 mehr als 1000 Filialen auf der Insel zu betreiben – und damit die Zahl der Filialen zu verdoppeln. Aktuell hält Aldi dem Marktforscher Kantar Worldpanel zufolge 5,6 Prozent des britischen Marktes. Für die britischen Konkurrenten bedeutet das Einbußen - einzig Sainsbury konnte laut Kantar Worldpanel seinen Marktanteil verteidigen.

Auch in Australien arbeitet Aldi mit TV-Werbung, ebenso in Österreich, wo Aldi Süd durch den Discounter Hofer vertreten ist. Der Markt ist dort ähnlich gesättigt wie in Deutschland, weswegen Aldi in Österreich anfangs auf Kinder setzte – und vor allem mit Emotionen spielt.

Nachdem sich die TV-Kampagnen im Ausland bewährt haben, ist nun auch Deutschland dran. Das Problem: Die beiden getrennt operierenden Unternehmen mussten sich auf eine gemeinsame Strategie verständigen.

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