Aus Angst vor Überwachung will der Vorsitzende des NSA-Untersuchungsausschusses Patrick Sensburg sensible Dokumente auf der Schreibmaschine tippen. Damit ist er nicht allein: Der Nürnberger Technologiekonzern Diehl schreibt schon seit einem Jahr sensible Angebote per Maschine und lässt sie dann von Boten überbringen.
Die Geschäfte deutscher Schreibmaschinenhersteller wie Olympia nehmen so plötzlich wieder Fahrt auf. Sogar der russische Geheimdienst FSB orderte nach den Snowden-Enthüllungen 20 Schreibmaschinen. „Wir hatten eine Anfrage von unserem russischen Partner, die für den Geheimdienst gewesen sein soll“, bestätigt Olympia-Einkaufsleiter Andreas Fostiropoulis.
Allerdings kam der Auftrag nicht zustande – womöglich entschieden sich die KGB-Nachfolger für das Modell Twen 180 des Konkurrenten Triumph Adler. Der brüstet sich jedenfalls in einem eigenen Videoclip damit. „Abhörsicher. NSA-sicher“, wirbt das Unternehmen.
10.000 Triumph-Adler-Maschinen wurden im vergangenen Geschäftsjahr verkauft – ein Drittel mehr als im Jahr davor. Olympia erwartet gar eine Verdoppelung der Verkaufszahlen. „Wir werden 2014 sicher 10.000 Stück überspringen“, sagt Fostiropoulis. So viele Geräte habe das Unternehmen seit 20 Jahren nicht verkauft.
Allerdings ist das nicht nur der NSA zu verdanken. Grund ist auch der Ausstieg des japanischen Konkurrenten Brother aus dem Geschäft, erklärt Olympia. „Dadurch ist unser Stück vom Kuchen größer geworden.“