Arko expandiert Handelskette rückt mit Darboven zusammen

Die Einzelhandelskette Arko hat schwierige Zeiten hinter sich. Zweieinhalb Jahre nach der Übernahme durch die Familie Morzynski sieht sich das Unternehmen wieder auf einem guten Weg.

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Das Unternehmen Arko, Anbieter von Premium-Kaffee und Süßwaren-Spezialitäten, expandiert weiter. Quelle: dpa

Wahlstedt/Hamburg Die Handelskette Arko, spezialisiert auf hochwertige Süßwaren und Kaffee, übernimmt vom Kaffeeröster Darboven die 35 Fachgeschäfte der Marke Eilles. Damit werde Arko zur Nummer eins unter den deutschen Confiserien, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mit. Im Gegenzug übernehme Darboven die kleine Kaffeerösterei von Arko im schleswig-holsteinischen Wahlstedt mit 13 Mitarbeitern und werde zum langfristigen exklusiven Arko-Lieferanten für Kaffee, Tee und Kakao.

Arko ist bislang mit 200 Geschäften im Norden und Osten Deutschlands präsent und erreicht mit 725 Mitarbeitern einen Umsatz von knapp 60 Millionen Euro. Eilles ist mit 190 Mitarbeitern dagegen im süddeutschen Raum aktiv. „Wir freuen uns riesig über diesen Schritt“, sagte Arko-Geschäftsführer Patrick G. Weber.

Im nächsten Jahr werde gemeinsam mit den Eilles-Geschäften ein Umsatz von 72 Millionen Euro angestrebt, bis 2020 sollen es 80 Millionen Euro und 275 Geschäfte werden. Damit sei Arko nach einer langen schwierigen Phase wieder auf einen Expansionskurs eingeschwenkt.

Das Handelsunternehmen aus Wahlstedt vor den Toren Hamburgs war nach dem Krieg von der Hamburger Kaffeehändler-Dynastie Rothfos gegründet worden und gehörte zuletzt einer familiennahen Stiftung. Nach mehreren Fehlschlägen – unter anderem einer missglückten Expansion nach Süddeutschland – und acht Verlustjahren kaufte die Beteiligungsholding der Familie Morzynski aus Hannover die Kette.

Senior Paul Morzynski ist auch als Investor bei der Schokoladenfabrik Halloren und dem Hotel Heiligendamm in Ostdeutschland bekannt. Er bekräftigte am Dienstag in Hamburg, dass er Arko als langfristiges Engagement betrachte.

Die Eilles-Geschäfte in Süddeutschland werden unter ihrem bisherigen Namen weitergeführt. Arko werde damit eine Zwei-Marken-Strategie fahren. Kaffee und Tee unter dem Markennamen Eilles werden dagegen von Darboven hergestellt und auch über den Lebensmittel-Einzelhandel vertrieben.

„Wir konzentrieren uns auf das, was wir sind“, sagte Weber. Arko sei ein Handelsunternehmen, Darboven ein Hersteller. Albert Darboven ließ offen, ob die Rösterei in Wahlstedt mit einer Jahresleistung von 5600 Tonnen langfristig erhalten bleibt. Zunächst sei das jedoch so geplant.

Neben Arko und Eilles sind noch die Firmen Leysieffer und Hussel im selben Marktsegment aktiv. Sie gehen sich teilweise aber regional aus dem Weg. Konkurrenz bestehe nicht allein unter diesen Unternehmen, sondern auch gegenüber anderen Anbietern von „anlassbezogenen Geschenkartikeln“ wie Blumenläden, Parfümerien oder Buchhandlungen, sagte Weber.

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