Stimmt, Fußball ist sehr teuer, dazu müssten wir zig Millionen Euro in Mannschaften und Stars investieren. Das entspricht jedoch nicht unserer Strategie. Deshalb ist ein Erfolg im Fußball in Deutschland derzeit nicht realistisch. Wir bieten zwar auch Fußballschuhe an, halten uns aber aus den großen Marketingschlachten heraus.
Warum probieren Sie es nicht zumindest mit Trikots, um Ihren Textilabsatz zu pushen?
Weil wir in unserem Kernthema Laufen noch großes Wachstumspotenzial sehen, das ist bei Asics die Nummer 1. Wir wollen unseren Fokus nicht verlieren und deshalb schließe ich für die nähere Zukunft in Deutschland aus, dass wir uns beim Fußball stärker engagieren.
Asics hat 2010 angekündigt bis 2015 mehr als drei Milliarden Euro Umsatz erreichen zu wollen, soviel wie Ihr direkter, derzeit schwächelnder Konkurrent Puma - wollen Sie Puma überholen?
In Europa lautet unser Plan, bis 2015 die Eine-Milliarde-Umsatzgrenze zu knacken. Das setzt deutliches Wachstum im zweistelligen Prozentbereich voraus, dazu müssen wir noch schneller wachsen als bisher. Wenn wir das schaffen, sehen wir als Performancemarke durchaus die Chance, weltweit unter die Top 3-Sportmarken zu kommen.
Ihre Konkurrenz wächst stark über eigene Läden, Asics hat in Deutschland bis auf sechs Outlet-Shops keinen einzigen. Wann eröffnen Sie einen Asics-Laden in Deutschland?
Neben unseren Factory Outlet-Shops haben wir tatsächlich in Deutschland bisher nur einen Laden unserer Sportfashion-Marke Onitsuka Tiger. Für Asics sind wir derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Standort, denn eigene Läden sind ein wichtiger Bestandteil, um die Marke bekannter zu machen.
Was macht die Suche schwierig?
Wir wollen in unseren Flagship-Läden, von denen es bislang sechs in Europa gibt, nicht nur Schuhe verkaufen. Zu unserem Konzept gehört auch Leistungsdiagnostik, wo ich mich als Läufer von oben bis unten durchchecken lassen kann. Und außerdem unser Asics-Laufklub, wo ich in der Mittagspause meine Sachen einschließen und anschließend auch noch schnell duschen kann.
Für solch ein Konzept brauchen wir ganz spezielle Lagen - nahe zu den Büros in der Innenstadt, aber trotzdem nur fußläufig entfernt von einer Grünanlage oder einem Flußufer, wo man zwischendurch oder nach Feierabend sein Pensum laufen kann.
Bis 2015 wollen alle großen Sportartikler spürbar wachsen. Die Frage ist aber, wo denn das Wachstum herkommen soll - werden alle ihre Ziele erreichen?
Nein, natürlich nicht. Der Sportmarkt insgesamt wird zwar wachsen, denn Sport ist weltweit ein Trendthema, weil immer mehr Menschen auf ihre Gesundheit achten. Aber der Markt wächst nicht so schnell, wie einige Marken sich das vornehmen. Es geht hier ganz klar um Verdrängung, und wir werden nicht zu denen gehören, die an den Rand gedrängt werden.