Nachdem die Mannheimer Baumarktkette Bauhaus bekannt gegeben hat, 24 Standorte des insolventen Konkurrenten Max Bahr zu übernehmen, geht dort der große Ausverkauf los. In diesen 24 Filialen gibt es zunächst 20 Prozent Rabatt auf alle Produkte. Vermutlich wird die Höhe der Rabatte im Laufe der Zeit angepasst, sagte ein Sprecher des Baumarktes gegenüber der Bild. Bis zu drei Monaten soll die Rabattschlacht dauern, dann werde unter dem Bauhaus-Logo neu eröffnet.
Die beliebtesten Baumärkte
Experten sind sich weitgehend einig: In Deutschland gibt es schlichtweg zu viele Baumärkte. Unter diesen Bedingungen ist der Preiskampf hoch und die Margen gering. Es folgt eine Übersicht über die beliebtesten Baumärkte.
Auf Rang zehn liegt Marktkauf. 3,2 Prozent der befragten Deutschen gaben an, 2010 dort eingekauft zu haben. 32,7 Prozent der 23.000 Befragten gaben übrigens an, gar keinen Baumarkt besucht zu haben.
Auf Platz 9 landet Hellweg Baumarkt mit 3,7 Prozent.
Die Globus-Kette steht auf Rang acht: 4,6 Prozent der Befragten gaben an, hier eingekauft zu haben.
Max Bahr rangiert auf dem sechsten Platz mit einem Anteil von 5,5 Prozent.
Nicht unter den Top-Five steht Bauhaus, nämlich nur auf Rang sechs. Mit 9,3 Prozent liegt die Kette nur knapp hinter ...
... Hornbach. Die auch durch intensive TV-Werbung recht bekannte Kette kommt auf zehn Prozent.
Knapp davor rangiert mit 10,4 Prozent Hagebaumarkt.
Etwas überraschend liegen die Baumärkte von Toom vor der Konkurrenz von Hagebaumarkt und Hornbach. Allerdings nur knapp: 10,6 Prozent der Befragten gehen hier gern shoppen.
Mit deutlichem Abstand liegen die beiden Dickschiffe der Branche vorne. Die Silbermedaille geht an Praktiker. Die Kette befindet sich in einem umfangreichen Umbauprozess und musste dabei so manchen Rückschlag einstecken. 20,8 Prozent der Deutschen waren 2010 in einem der blau-gelben Märkte.
Branchenführer im Hinblick auf die Beliebtheit ist Obi. Der Wert liegt bei 26,3 Prozent.
Nach Informationen aus den Verhandlungen soll das im Laufe des kommenden Jahres der Fall sein. Bei einigen der Märkte könne es mit der Neueröffnung auch etwas länger dauern, weil umfangreichere Umbauten mit einem entsprechenden Vorlauf notwendig seien. In 59 Max Bahr-Filialen, die keine Chance auf eine Übernahme durch einen Investor haben, ging das Verramschen schon vor einigen Wochen los.
Diese 73 Filialen sind vom Ausverkauf betroffen
Augsburg Bad Oldesloe, Berlin-Niederschöneweide, Braunschweig-Nord, Braunschweig-Süd, Bremen-Habenhausen, Bremen-Hastedt, Bremen-Oslebshausen,Bremen-Weserpark, Bremerhaven Cottbus, Cuxhaven Dessau, Dresden Eberswalde, Elmshorn Flensburg Gera, Göttingen Hagen, Halle-Neustadt, Hamburg-Altona, Hamburg-Bergedorf, Hamburg-Bramfeld, Hamburg-Harburg, Hamburg-Langenhorn, Hamburg-Neugraben, Hamburg-Osdorf, Hamburg-Rahlstedt, Hamburg-Stellingen, Hamburg-Wandsbek (Hammer Steindamm), Hamburg-Wandsbek (Wandsbeker Zollstr. 95), Hamburg-Winterhude, Hannover-Vahrenheide, Hannover-Wülfel, Hennef, Hildesheim, Husum Kamen, Karlsruhe, Kassel-Baunatal, Kassel-Bettenhausen, Kassel-Vellmar, Kiel-Gutenbergstraße, Kiel-Schwentinental, Koblenz, Köln-Ehrenfeld Lübeck-Lohmühle, Lübeck-Moisling, Lüneburg Magdeburg, Mainz, Münster-Daimlerweg Neubrandenburg, Neumünster (Kieler Straße), Nürnberg-Föhren, Nürnberg-Geisseestraße Oldenburg, Osnabrück-Hellern Oststeinbek Paderborn, Porta-Westfalica Remscheid, Rostock Salzgitter, Schwabach, Schweinfurt, Schwerin, Siegen-Geisweid, Stade Ulm‐Lehr Wolfsburg Zwickau |
Auch bei 50 Praktiker-Märkten läuft der Ausverkauf noch. Allerdings nur noch bis Januar, danach ist Schluss, der blaue Baumarkt mit dem gelben Schriftzug verschwindet dann endgültig von der Bildfläche.
Der Betriebsrat von Max Bahr begrüßte den Einstieg von Bauhaus. „Das ist erfreulich in diesen schweren Tagen“, sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Ulli Kruse. „Für die Mitarbeiter aller anderen Märkte hoffen wir, dass weitere Mitbewerber eine große Anzahl von Kolleginnen und Kollegen sowie Märkten übernehmen werden.“ Wer nicht das Glück eines neuen Arbeitsplatzes habe, müsse ebenso wie alle anderen Konzernbeschäftigten bisher ein mindestens gleichwertiges Angebot zum Eintritt in eine Transfergesellschaft erhalten.