Baukonzern Hochtief will bis zu 2000 Stellen streichen

Hochtief will mit seiner Solutions-Sparte flexibler werden. Nun setzt das Unternehmen den Rotstift an: Mindestens 800, im schlimmsten Fall sogar 2000 Stellen, sollen wegfallen. Deutschland ist besonders schwer betroffen.

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Eine Hochtief-Baustelle: Die Quartalszahlen versprechen ein gutes Jahr für den Essener Baukonzern. Quelle: dpa

Essen Der Baukonzern Hochtief setzt in seinem Europa-Geschäft mit rund 9000 Mitarbeitern den Rotstift an. Geplant ist unter anderem ein Stellenabbau, über dessen Höhe sich die Tochter der spanischen ACS allerdings noch ausschweigt. „Wir stehen noch am Anfang des Prozesses“, sagte ein Konzernsprecher am Freitag. Die „Wirtschaftswoche“ berichtete vorab, es würden mindestens 800 Stellen gestrichen, im schlimmsten Fall sogar bis zu 2000. Derzeit liefen die Gespräche mit den Mitarbeitern an, sagte der Konzernsprecher. Überwiegend betreffe der Abbau Deutschland, wo rund 5000 der 9000 Solutions-Mitarbeiter beschäftigt seien.

Nähere Angaben könne er daher nicht machen. Mit den Arbeitnehmervertretern sei aber bereits ein Tarifvertrag vereinbart worden, um die Sache einvernehmlich zu regeln.

Ziel sei es, das in Hochtief Solutions gebündelte Europa-Geschäft wieder wettbewerbsfähig zu machen. Die „Wirtschaftswoche“ berichtete unter Berufung auf eine E-Mail von Bereichs-Vorstand Nikolaus Graf von Matuschka an die Mitarbeiter, Hochtief wolle „möglichst auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten und die Reduzierung durch individuelle, einvernehmliche Vereinbarungen“ erreichen. Im Europa-Geschäft habe Hochtief in den vergangenen Jahren „Renditen unterhalb der Kapitalkosten“ erwirtschaftet.

Der neue Chef Marcelino Fernandez Verdes hatte bereits angekündigt, im Europa-Geschäft die Kosten drücken zu wollen, bis zu 60 Millionen Euro sollen gespart werden.

Der Manager hatte dem Konzern einen Umbau verordnet, der sich im zweiten Quartal mit einem Gewinnsprung auszahlte. Das Service-Geschäft mit knapp 6000 Mitarbeitern hat er an die französische Spie-Gruppe verkauft. Auch die Flughafen-Beteiligungen veräußerte der Konzern. Damit hat Verdes seine Verkaufsliste aber noch nicht abgearbeitet. Für Immobilientwickler – unter anderem auch die Immobilien-Tochter Aurelis, an der der Konzern rund die Hälfte der Anteile kontrolliert – sucht Verdes strategische Partner oder will sie veräußern.


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