Bestechung von Media-Markt-Managern Unlautere Geschäfte mit DSL-Anschlüssen

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Hoch dotierte Verträge und illegale Praktiken

Wo Media Markt teurer ist
Digitalkamera Samsung PL210 Quelle: Presse
Festplattenrekorder Humax iCord Cable Media Markt: 379 EuroGünstiger Online-Anbieter: 322,66 Euro (Willisat)Preisunterschied in Prozent: 14,9 Quelle: Screenshot
Fernseher Toshiba 37SL833G Media Markt: 499 EuroGünstiger Online-Anbieter: 435 Euro (Völkner)Preisunterschied in Prozent: 12,8 Quelle: Pressebild
Smartphone LG P990 Optimus Speed Media Markt: 329 EuroGünstiger Online-Anbieter: 302 Euro (Notebooksbilliger.de)Preisunterschied in Prozent: 8,1 Quelle: Screenshot
Computer HP Pavilion p6-2037de Quelle: Screenshot
Samsung S22A300B Quelle: Presse
Waschmaschine Siemens WM 14 S 750 Quelle: Presse

In Wirklichkeit wurde das Unternehmen aber von Wetzlar aus geführt, sagen ehemalige Manager. Merkwürdig ist auch, dass Mediola-Aufsichtsrat Z. jede Geschäftsbeziehung zur Telekom auf Anfrage der WirtschaftsWoche abstreitet. Dabei ist Mediola eine der dubiosen Vertriebsfirmen, die in den Datenskandal bei der Telekom verwickelt war.

In privilegierter Position

Bereits kurz nach seiner Gründung bekam das Unternehmen die privilegierte Position eines Hauptvertriebspartners der Telekom. Ausgerüstet mit hoch dotierten Verträgen für DSL-Verkäufe über Shops und Callcenter, konnte Mediola innerhalb weniger Monate 36 000 DSL-Verträge für den Magenta-Riesen gewinnen oder verlängern. Die hohe Erfolgsquote war möglich, weil Telekom-Mitarbeiter Mediola per Excel-Tabelle Kundendaten zuspielten, die das Unternehmen zur Telefonakquise an externe Callcenter weiterleitete. Als der Telekom diese illegalen Praktiken bei einer Routineüberprüfung auffielen, wurde der Vertrag mit Mediola Anfang 2008 storniert und ein Teil der noch ausstehenden Provisionen einbehalten.

Er hat die Fronten gewechselt

Aufgeflogen sind diese Machenschaften Anfang 2009 durch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bonn gegen eine Betrügerbande. Bei Scheinankäufen fanden verdeckte Ermittler auch die von Mediola gewonnenen T-Kunden in den Datensätzen wieder. Das zeigen der WirtschaftsWoche vorliegende Ermittlungsakten.

Einer der Telekom-Manager, die solche Vertriebspartner auswählten, war Bereichsleiter Sascha Hancke. Er hat die Fronten gewechselt und ist in der Media-Saturn-Holding für den Einkauf von Telekommunikationsprodukten verantwortlich.

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