Bieterkampf Fresenius vor Rückzug aus Rennen um Danone

Insidern zufolge steigt der Gesundheitskonzern Fresenius aus dem Bieterkampf um die Sparte „Medizinische Ernährung“ von Danone aus. Das Unternehmen sei unzufrieden mit dem komplexen Verkaufsprozess.

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Danone-Joghurt: Das Unternehmen stand lange im Fokus von Fresenius. Quelle: Reuters

London/Frankfurt Der Gesundheitskonzern Fresenius erwägt nach Reuters-Informationen den Rückzug aus dem milliardenschweren Übernahme-Gefecht um die Sparte medizinische Ernährung von Danone. Fresenius wolle aussteigen, weil das Unternehmen mit dem komplexen Verkaufsprozesses unzufrieden sei, erfuhr Reuters am Freitag von zwei mit der Sache vertrauten Personen.

Der Bad Homburger Konzern und Danone lehnten eine Stellungnahme dazu ab. Ein dritter Insider sagte, die Preisverhandlungen hätten sich schwierig gestaltet, die Vorstellungen lägen deutlich auseinander. Ganz ausgestiegen sei Fresenius aber noch nicht - Interesse an der Sparte sei weiterhin vorhanden.

Fresenius buhlt den Insidern zufolge zusammen mit den Finanzinvestoren PAI Partners und Permira um die Danone-Sparte. In Banken-Kreisen war im Oktober über einen Verkaufspreis von vier bis fünf Milliarden Euro spekuliert worden. Zu dem Zeitpunkt sagten zudem mehrere mit der Situation vertraute Personen, die drei Interessenten könnten die Sparte anschließend untereinander aufteilen. Als Grund wurden mögliche Kartellprobleme für Fresenius angeführt.

Für den Dax-Konzern, der mit seinem Segment Kabi bereits klinische Ernährung, Infusionen, Medizinprodukte und Nachahmermedikamente herstellt, würde das Danone-Geschäft gut passen. Dadurch würde die boomende Sparte Kabi deutlich gestärkt, die Bedeutung der zuletzt schwächelnden Dialyse-Sparte FMC weiter abnehmen. Einem vierten Insider zufolge stehen nicht nur Preisdifferenzen hinter dem schwierigen Verkaufsprozess. Auch die Aufteilung der Sparte gestalte sich schwierig.

Fresenius war zu Jahresbeginn stark an einer Übernahme des Geschäfts interessiert, war dann jedoch wegen des geforderten Kaufpreises aus dem Bieterwettkampf ausgestiegen. Nachdem auch Interessenten wie Nestle und Hospira absprangen, hatten die Franzosen Insidern zufolge eine zweite Bieterrunde eingeläutet. Damals sei auch Fresenius zurück an den Verhandlungstisch gekommen.

 

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