Bosch und Philip Morris bauen Fabriken in Dresden Jobwunder im Silicon Saxony

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Staatliche Förderung in Millionenhöhe

Die traditionsreiche Tabak-Industrie in Dresden leidet ebenfalls. Zwar arbeiten noch 300 Leute im Dresdener Werk von Philip Morris, doch die einstige DDR-Marke f6 weicht seit 2013 der Weltmarke Chesterfield. Erst durch die neue Investition scheint der Standort mit seiner langen Geschichte gesichert – zumal Philip Morris perspektivisch weitgehend auf alternative Produkte wie den Tabakverdampfer iQos umstellen will.

Die Marke wird derzeit bundesweit mit großem Werbeaufwand eingeführt. Anders als bei E-Zigaretten verdampft dabei „echter“ Tabak, kein Liquid.

„Aufgrund der hier tief verwurzelten Hightech-Produktion sowie der hochqualifizierten Fachkräfte haben wir entschieden, unser neuestes und innovativstes Tabakprodukt in Sachsen zu fertigen. Wir planen darüber hinaus, in dem neuen Werk auch für andere Märkte zu produzieren“, erklärte Konzernchefin Stacey Kennedy.

Das neue Werk soll in zwei Jahren stehen. Nach Informationen der „Dresdner Morgenpost“ soll es in der Nähe des Flughafens gebaut werden. Ältere Tabak-Bauten wie die einstige Fabrik Yenidze aus dem Kaiserreich – ein Bau in Form einer Moschee – prägen bis heute das Stadtbild.

Seit der Wiedervereinigung ist es Ziel der deutschen und europäischen Wirtschaftspolitik, im Raum Dresden ein Halbleiter-Cluster aufzubauen – basierend auf der DDR-Mikroelektronik, die wiederum auf der alten Uhrmacher- und Mechanik-Tradition Sachsens fußt. Nach offiziellen Zahlen des Landes sind etwa 2300 Unternehmen mit insgesamt 60.000 Mitarbeitern in der sächsischen IT-Branche aktiv. Allerdings gab es immer wieder Rückschläge.

Auch die aktuelle Ansiedlung von Bosch kann gefördert werden: Bis zu 30 Prozent der Investitionssumme sind möglich, wenn die EU-Kommission zustimmt. Der Bund will das Projekt in den kommenden drei Jahren mit bis zu 200 Millionen Euro fördern, erklärte der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Matthias Machnig.

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