BrandIndex

Reebok fällt durch

Adidas wollte Reebok zu der Marke machen, die Frauen besonders gerne kaufen. Nach einigen Jahren zeigt sich: Frauen mögen andere Marken mehr. Und bei Männern kann die Marke auch nicht recht landen.

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Der Schriftzug des Sportartikelherstellers Reebok, aufgenommen auf Schuhmodellen Quelle: dpa

Nachdem Adidas die Sportmarke Reebok im Jahr 2006 gekauft hatte, gab Adidas-Chef Herbert Hainer bekannt, er wolle mit Reebok konsequent die Bedürfnisse von Frauen bedienen. So wurden dann etwa in manchen Sportläden spezielle Bereiche mit Reebok-Produkten speziell für Frauen eingerichtet. Und Reebok versprach mit den Schuhen der EasyTone-Reihe Training für Beine und Po schon beim Gehen – für diese irreführende Werbung musste das Unternehmen allerdings 25 Millionen Dollar Strafe zahlen.

Nach einigen Jahren zeigt sich: Reebok ist bei Frauen zwar beliebter als bei Männern. Doch das Ziel, Nummer 1 bei Frauen und Hausmarke für eine bestimmte Zielgruppe bzw. Sportart zu werden – so wie es früher für Aerobic der Fall war –, das hat Reebok nicht geschafft, wie der YouGov-Markenmonitor BrandIndex zeigt.

Reebok verliert Anschluss

Tatsächlich verliert Reebok seit längerem konstant an Ansehen. Im Oktober vergangenen Jahres erreichte Reebok bei Frauen sehr gute +82 Imagepunkte – und reihte sich damit in die anderen beliebten Marken Nike, Adidas und Puma ein. Doch seitdem verlor die Adidas-Tochtermarke zusehends Imagepunkte. Sie schafft heute bei Frauen noch +70 Punkte – ein ordentlicher Wert; den Anschluss an die Konkurrenzmarken hat sie aber verloren: Puma, Nike und Adidas erlangen bei Frauen mindestens acht Punkte mehr und sind damit deutlich beliebter.

Reebok scheint sich tatsächlich als Frauenmarke etabliert zu haben – allerdings mit der Konsequenz, dass die Marke bei Männern weniger gut ankommt und bei Frauen trotzdem keine Spitzenwerte erreicht. Denn der Abstand zu den Konkurrenzmarken ist bei Männern noch größer. Reebok schaffte es in dieser Gruppe in den vergangenen Jahren selten über die +70-Punkte-Marke. Heute beträgt das Image nochmal knapp zehn Punkte weniger, sodass der Abstand zu Puma und Adidas deutlich größer geworden ist.

Frauen in Deutschland mögen Nike

Eine mögliche Erklärung für das geringere Ansehen von Reebok könnte auch das Preis-Leistungsverhältnis sein. Beide Geschlechter bewerten das von Reebok mit mindestens zwölf Punkten schlechter als das der anderen großen Sportmarken. Interessant ist auch die Imageverteilung nach Geschlecht bei Nike. Denn bei Frauen ist die Marke in Deutschland um fast zehn Indexpunkte beliebter als bei Männern. Männliche Sportler wiederum setzen in erster Linie auf Adidas und Puma.

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