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Wo die Deutschen ihre Gebrauchtwagen kaufen

Den Richtigen finden, das wollen Gebrauchtwagen-Portale so einfach machen wie möglich machen. Doch welche Website das am besten schafft – da können sich Verbraucher nur schwer entscheiden.

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Die teuersten und günstigsten Länder für Gebrauchtwagen
Platz 40: SingapurSingapur ist ein sehr teures Land. Das gilt für viele Bereiche des Lebens und auch für den Autokauf. Selbst Gebrauchtwagen sind wegen der enorm hohen Steuern sehr teuer – in einer Studie des Online-Gebrauchtwagenhändlers Carspring kommt der Kleinstaat auf den 40. und damit letzten Platz. Für den "Weltweiten Gebrauchtwagen-Index 2017" hat Carspring die Gebrauchtwagenpreise in 40 Ländern ermittelt. Basis der Studie sind zehn Automodelle (oder ihre technisch eng verwandten Schwestermodelle), die weltweit verkauft werden. Bei Mercedes ist es etwa ein C180, für General Motors wurden je nach Markt der Chevrolet Spark, Chevrolet Corsa, Opel Corsa oder Vauxhall Corsa ermittelt. Quelle: dpa
Platz 39: DänemarkEgal welche der Marken (General Motors, Renault, Hyundai, Ford, VW, Fiat, Land Rover, Mercedes) unter die Lupe genommen wurden: In Singapur sind sie am teuersten. Beim Vorletzten Dänemark sind die Unterschiede jedoch größer. Bei General Motors, Renault oder Hyundai bleibt unser nördliches Nachbarland hinter Singapur am teuersten, bei einem gebrauchten Fiat 500 kommt Dänemark aber ins Mittelfeld. Insgesamt aber gilt für Autokäufer, dass Dänemark ein teures Pflaster ist. Quelle: dpa
Platz 38: NorwegenAuch Norwegen ist wegen seiner hohen Steuern vergleichsweise teurer, wenn auch in der Summe etwas günstiger als Dänemark. Aber nicht immer: Ein gebrauchter Ford Fiesta kostet in Norwegen laut der Carspring-Auswertung im Schnitt 16.903 Euro (keine Angaben zu Alter oder Laufleistung), was nicht nur der zweitteuerste Wert nach Singapur ist (36.770 Euro), sondern sogar 282 Euro über dem Preis in Dänemark liegt. In Deutschland kostet ein gebrauchter Fiesta übrigens nur 10.460 Euro. An anderer Stelle zeigt sich aber die günstigere Besteuerung für umweltfreundliche Fahrzeuge: Ein Toyota Prius (22.097 Euro) ist etwas günstiger als in Deutschland (23.950 Euro) und deutlich günstiger als in Dänemark (41.011 Euro) und Singapur (59.834 Euro). Quelle: dpa
Platz 37: FinnlandAuch in Finnland sind Gebrauchtwagen überdurchschnittlich teuer – wenn auch etwas günstiger als in Dänemark oder Norwegen. In der Summe ist das Preisniveau über alle Marken hinweg aber hoch, jedoch gibt es eine Ausnahme. Bei einem gebrauchten Land Rover Evoque schafft es Finnland mit durchschnittlich 40.980 Euro ins Mittelfeld – mehr als 10.000 Euro günstiger als in Dänemark und Norwegen, und sogar noch preiswerter als etwa in Indien oder Brasilien. Quelle: dpa
Platz 36: TürkeiIn der Türkei ist das Preisniveau bei den untersuchten Gebrauchtwagen hoch, wenn auch nicht auf skandinavischem Niveau. Einige der Modelle sind sogar teurer als in Deutschland. Einen echten Ausreißer gibt es nur bei dem Pick-up-Modell: Einen Nissan Navara gibt es nur in fünf Ländern günstiger. Quelle: REUTERS
Platz 31: DeutschlandEin kleiner Sprung in die Heimat: Bei den meisten Modellen pendelt Deutschland im Mittelfeld umher. Ein Opel Corsa ist im internationalen Vergleich relativ günstig, bei einem Ford Fiesta reicht es nur für einen Platz im hinteren Mittelfeld. Im Vergleich teuer sind in Deutschland gebrauchte Pick-ups (Platz 36) und Hybride (Platz 37) – das drückt das Gesamtergebnis etwas und verschafft Deutschland gerade noch einen Rang unter den teuersten zehn Ländern. Quelle: dpa
Platz 5: SüdafrikaDoch es gibt auch Länder, in denen gebrauchte Autos günstiger sind als im internationalen Vergleich. Die Top Fünf eröffnet Südafrika. Außergewöhnlich günstig ist dort allerdings nur der Toyota Prius (13.809 Euro, womit sich Südafrika nur knapp Lettland (13.800 Euro) geschlagen geben muss. Ansonsten gibt es keine weiteren Spitzenplatzierungen für Südafrika – dafür ein durchgängig niedriges Preisniveau. Quelle: dpa

AutoScout24 lässt den Gebrauchtwagenkauf im TV-Spot wie ein Tinder-Date erscheinen, eine Kundin die verschiedenen Wagen solange nach links swipen, bis sie den findet, der zu ihr passt. „Tolle Auswahl! Der sieht gut aus“, sagt sie. AutoScout24 vollendet mit den im März vorgestellten Spots seine neue Vermarktungsstrategie, mit der im vergangenen Jahr begonnen wurde, Menschen statt Autos in den Mittelpunkt zu stellen.

Es fing an mit der Kreation des Hashtags #meinAutomoment und einem dazugehörigen Fotowettbewerb. Und wird jetzt unter dem Slogan „In jedem steckt ein Autoscout“ fortgeführt. Im YouGov-Markenmonitor BrandIndex können wir beobachten, wie AutoScout24 sich damit im Vergleich zu vergleichbaren Anbietern behauptet.

Und hier wird schnell klar, dass der Markt für Gebrauchtwagen-Portale im Netz weniger einer üppigen Auswahl im Tinder-Stil, sondern vielmehr einem altmodischen Duell aus Schmonzetten entspricht. Mit gewaltigem Abstand vor allen anderen Marken, die wir in diesem Segment im BrandIndex tracken, liefern sich mobile.de und AutoScout24 den klassischen Zweikampf beim Buhlen um die Gunst der Verbraucher. Es überrascht dann auch nicht: Über die verschiedenen Fragen hinweg, die wir Verbrauchern zu Marken stellen, kommen beide „Werber“ auf sehr ähnliche Werte. Die Angaben ähneln sich so sehr, dass man fast meinen könnte, die Markenprofile seien so schwach, dass Verbraucher sie überhaupt nicht voneinander unterscheiden können.

Doch ein paar wenige auffällige Unterschiede gibt es schon. Zum einen sehen wir in unseren Ergebnissen, dass AutoScout24 deutlich bekannter ist als mobile.de: 65 Prozent der Deutschen kennen AutoScout24, mobile.de hingegen 55 Prozent. Dementsprechend geben auch deutlich mehr Menschen an, AutoScout24 schon einmal genutzt zu haben. Trotzdem liegt mobile.de an anderer Stelle vorne. Und zwar, wenn wir fragen, welche Website Verbraucher am ehesten besuchen würden. Mobile.de stößt hier auf viel mehr Interesse als AutoScout24.

Neuwagen werden immer teurer, dennoch zahlen viele für jedes Extra drauf und nehmen Wartezeiten in Kauf. Doch wer auf bestimmte Merkmale bei Gebrauchten achtet, bekommt Vollausstattungen für einen Bruchteil des Preises.
von Sebastian Schaal

Kommunikation braucht mehr Differenzierung

Und das bringt uns zurück zum Thema Werbung. Zwar ist es AutoScout24 gelungen, die Baseline seiner Werbewahrnehmung seit Herbst 2016 zu steigern, aber eine deutlich erhöhte punktuelle Aufmerksamkeit lässt sich weder für die #meinAutomoment, noch für die aktuelle Kampagne  feststellen. mobile.de andererseits konnte nach einem relativen Werbeerinnerungstief im Januar dieses Jahres vor allem den März für sich entscheiden und lag hier mit 12 Prozent vorne, fällt aktuell aber wieder unter das Baseline-Niveau von AutoScout24.

Beide Portal-Marken werden weiter danach streben, sich von der jeweils anderen durch ihre Positionierung und Services stärker voneinander abzugrenzen. Es kann für Verbraucher nur gut sein, wenn aus diesem Antrieb heraus ständig neue und bessere Features für sie herausspringen. Und wir warten mit Spannung darauf, ob einer der beiden Gegenspieler nicht mal ein Kommunikationswagnis eingeht, welches ihn deutlich vom anderen abgrenzt. Auf jeden Fall ist das traditionell schlechte Image des Offline-Gebrauchtwagenhandels im Netz vor allem dank beider Player passé. Swipe right. 

Woraus sich der Preis eines Neuwagens zusammensetzt

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