Buchgeschäft in Manhattan Aus Armani wird Amazon

Zurück in die Zukunft: Der Internet-Gigant Amazon experimentiert seit kurzem mit ganz klassischen Ladenlokalen. Jetzt eröffnet er den ersten Buchladen mitten in Manhattan. Und das ist erst der Anfang der Expansion.

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In dem neuen Lebensmittelladen von Amazon in Seattle gibt es keine Kassenschlangen. Quelle: Reuters

Düsseldorf Der Internethändler Amazon eröffnet seinen ersten Buchladen im Herzen von Manhattan. Das Geschäft soll im Frühjahr in einem Shoppingcenter am Columbus Circle aufmachen, wie das Unternehmen auf seiner Website bestätigte. Der Laden soll im dritten Stock in einem 370 Quadratmeter großen Ladenlokal entstehen, in dem vorher die Marke Armani Exchange ein Geschäft hatte. Das Time Warner Center liegt zentral in New York, nicht weit entfernt vom Central Park.

Seit einiger Zeit schon testet der Online-Gigant eigene stationäre Geschäfte. Den ersten Buchladen hat Amazon im Jahr 2015 in Seattle eröffnet, kurz darauf folgten Geschäfte in San Diego und in Portland. Bereits fest geplant sind die Standorte Chicago, Dedham und Lynnfield in Massachusetts und Paramus in New Jersey. Branchenkreisen zufolge plant Amazon rund 400 Läden in den USA. Der Händler selber hat diese Zahl aber bisher nicht bestätigt.

Die Buchläden von Amazon haben ein begrenztes Sortiment, das sich weitegehend auf die Bestseller der Website beschränkt. Außerdem können die Kunden in den Geschäften auch andere Produkte von Amazon ausprobieren wie etwa den E-Book-Reader Kindle oder den interaktiven Lautsprecher Amazon Echo.

In erster Linie sind die Läden aber als Marketing für die Marke Amazon außerhalb des Internets gedacht. Außerdem können dort Kunden Waren abholen, die sie online bestellt haben.

Die Buchläden sind nicht der einzige Versuch von Amazon, das Onlinegeschäft durch stationäre Geschäfte zu ergänzen. In Seattle nahe der Firmenzentrale hat das Unternehmen kürzlich testweise einen Supermarkt unter dem Namen Amazon Go eröffnet. Bisher dürfen dort nur Amazon-Mitarbeiter einkaufen.

Der Clou an Amazon Go: Dort gibt es keine herkömmlichen Kassen mehr. Kunden identifizieren sich elektronisch beim Betreten des 170 Quadratmeter großen Ladens. Sensoren erfassen, welche Produkte man von den Regalen nimmt. Beim Verlassen des Ladens wird der Kaufpreis automatisch vom Konto abgebucht.

Auch im Lebensmittelladen gibt es nur ein begrenztes Sortiment. Angeboten werden Grundnahrungsmittel wie Brot und Milch, Fertiggerichte und Kochboxen mit Zutaten für bestimmte Gerichte. Wenn sich der Test bewährt, soll der Laden in Kürze auch für die Öffentlichkeit geöffnet werden.

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