Citystore Hamburg-Altona Warum Ikea in die Fußgängerzone zieht

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Ist der Citystore das Ikea der Zukunft?

Da kamen die Bedingungen in Altona gerade recht: ein leerstehendes Karstadt-Warenhaus mit starker ÖPNV-Anbindung in Deutschlands ältester Fußgängerzone, der Großen Bergstraße. Auch die Zielgruppe schien Ikea perfekt: In Altona gibt es neben Familien mit Kindern auch viele Singles, die in dem Viertel auf engem Raum leben.

Ohne Risiko ist das Projekt dennoch nicht. Zwar ist der zehn Meter hohe Laden mit seinen 18.000 Quadratmetern Verkaufsfläche rund 20 Prozent kleiner als das übliche Ikea-Einrichtungshaus. Mit 80 Millionen Euro hat er aber mehr als das Doppelte gekostet.

Neben dem normalen Sortiment, soll es in der neuen Ikea-Filiale vermehrt Mitnahmeartikel und kleinere Möbelstücke geben. Quelle: PR

In der Ruhrgebietsstadt Essen versuchte sich Ikea bereits mit einer Stadt-Filiale, diese liegt aber nicht direkt in der Fußgängerzone. Auch hat die Filiale nichts mit dem Konzept des Altonaer Citystores zu tun - es ist einfach nur ein kleiner Ikea. Mit 15.000 Quadratmetern ist den Kunden das Angebot zu beschränkt. Sie fuhren lieber in konkurrierende Filialen mit größerer Auswahl.

Deshalb ist seit langem unzufrieden mit der Essener Miniversion und überlegt, umzuziehen. Die Filiale soll in den nördlichen Krupp-Gürtel und dort zeitgemäß in entsprechender Größe neu aufgebaut werden. Das Unternehmen verhandelt derzeit mit ThyssenKrupp. Wo früher die Werkshallen standen, gibt es noch immer große brachliegende Flächen.

Ikea - Daten und Fakten

Dass Ikea nun seine Strategie grundsätzlich ändert und deutschlandweit die Innenstädte erobert, ist erstmal nicht zu erwarten. Pläne für weitere Citystores gibt es derzeit nicht. Bei dem Citystore handele es sich um einen Versuch, heißt es beim Unternehmen. Und den kann Ikea sich durchaus leisten: Im vergangenen Geschäftsjahr kletterte der Umsatz um drei Prozent auf rund 28 Milliarden Euro. Allein in Deutschland setzte Ikea vier Milliarden Euro um. Bis zum Jahr 2020 will der Konzern die Marke von 50 Milliarden Euro knacken.

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