Citystore Hamburg-Altona Warum Ikea in die Fußgängerzone zieht

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Viele Probleme in Hamburg

Hinzu kommt: Der Fußgängerzonen-Ikea stößt unter den Hamburgern nicht nur auf Gegenliebe. Das ehemalige Einkaufszentrum wurde zwischenzeitlich von Künstlern genutzt, bis Ikea es ins Visier nahm. Nach lautstarken Protesten kam es zu einem Bürgerentscheid, bei dem sich dann aber 70 Prozent der Hamburger für Ikeas Neubau aussprachen. Im Januar dieses Jahres hat das Verwaltungsgericht Hamburg die Öffnungszeiten des innerstädtischen Möbelhauses eingeschränkt. Aus Rücksicht auf die Anwohner soll Ikea schon um 19.30 Uhr seine Pforten schließen. Ikea hat dagegen Beschwerde eingelegt, denn eigentlich ist eine Öffnung bis 20.00 Uhr geplant. Wann das Gericht darüber entscheidet, ist noch nicht abzusehen.

Für den Eröffnungstag werden Proteste erwartet. Beim Kurznachrichtendienst Twitter kursiert ein Flugblatt, das eine Protestkundgebung gegen Ikea am Nachmittag der Eröffnung ankündigt.

Das Mobilitätskonzept von Ikea geht davon aus, dass höchstens die Hälfte der Kunden mit dem Auto kommen wird. Anwohner fürchten, dass das Konzept nicht aufgeht und der Innenstadt ein Verkehrschaos droht. Laut einem Bericht des „NDR“ kommen in dem Gebiet statistisch gesehen derzeit rund 200 Autos auf einen Parkplatz. Ikea kündigte an, in allen Marketingmaßnahmen auf die Nutzung von Bus, Bahn, Car-Sharing oder Fahrradkurierservices hinzuweisen. Mit Lastentaxen oder ausleihbaren Fahrradanhängern sollen die Kunden ihre Waren nach Hause bringen.

Irritiert reagierten die Anwohner auf einen Vorstoß der Stadt, die nun eine kostenpflichtige Parkzone im Wohngebiet rund um den Ikea-Store errichtet hat. Eine Stunde kostet einen Euro – Anwohner können für 30 Euro im Jahr einen Parkausweis beantragen. Die Hamburger befürchten zudem durch den hohen Parkplatzdruck eine Ausweitung der Zone auf weitere Viertel.

Neben der Sorge um die Verkehrssituation geht es den Initiatoren der Protestaktion um Schutz vor steigenden Mieten und Lärmbelastung. Laut dem Pressesprecher der Hamburger Polizei, Andreas Schöpflin, werden zu dieser angemeldeten Versammlung rund 50 Teilnehmer erwartet.

Ikea sieht die Kritik gelassen. Die Proteste seien im Laufe der Zeit weniger geworden. Man müsse eben respektieren, dass nicht alle den neuen Ikea-Store als Gewinn sehen.

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