Deutsche Bahn Staatskonzern rechnet offenbar mit Rekordumsatz

Die Deutsche Bahn geht laut einem Bericht für das laufende Jahr von einem Rekordumsatz aus. Fast alle Geschäftsbereiche stehen besser als geplant da. Der Schienengüterverkehr bleibt dagegen im Krisenmodus.

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Der Fernverkehr mit IC und ICE soll trotz der Bus-Konkurrenz einen neuen Passagierrekord erzielen. Quelle: dpa

Berlin Die Deutsche Bahn profitiert von der weltweit robusten Konjunktur und erwartet im Gesamtjahr offenbar mehr Umsatz und Gewinn als bisher. Der Konzern gehe 2017 nun von einem Rekordumsatz von 42,7 Milliarden Euro aus, sagten mehrere Personen aus dem Umfeld des Aufsichtsrats am Montag der Nachrichtenagentur Reuters.

Bisher hatte der Staatskonzern mit 41,5 Milliarden Euro gerechnet. Auch beim Betriebsgewinn ist man demnach etwas optimistischer: Jetzt wird den internen Planungen zufolge ein Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 2,2 Milliarden Euro erwartet. Zuvor waren in der Planung gut 2,1 Milliarden verankert. Ein Bahn-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern und verwies auf die Veröffentlichung der Halbjahresbilanz am Mittwoch.

Die Zuversicht fußt auf den Zahlen für das erste Halbjahr: So hat das Unternehmen den Insidern zufolge bis Ende Juni etwas über 21 Milliarden Euro erlöst und einen Betriebsgewinn von 1,18 Milliarden Euro erzielt. Ähnliche Zahlen hatte zuvor das Magazin „Focus“ gemeldet. Die Bahn liegt so bereits rund 180 Millionen Euro über ihrer internen Planung.

Besser als geplant stehen fast alle Geschäftsbereiche da: Positiv entwickelt sich vor allem die weltweite Spedition DB Schenker (Lkw, Flugzeug, Schiff). Aber auch der Fernverkehr mit IC und ICE wird trotz der Bus-Konkurrenz einen neuen Passagierrekord erzielen. Die Bahn kann mit zahlreichen Sonderangeboten und dem weitgehenden Verzicht auf Preiserhöhungen ihre Züge immer besser füllen.

In der Krise bleibt dagegen der Schienengüterverkehr. Der geplante Sanierungskurs mit dem Abbau von mehr als 2000 Stellen wurde kürzlich praktisch gestoppt, da es massive Beschwerden von Kunden wegen Unzuverlässigkeit gab. Nachdem zuvor Güterwaggons verschrottet und fast 200 ältere Loks verkauft wurden, sollen jetzt 4000 Waggons und bis zu 100 neue Loks gekauft werden. Zudem platzte nach Streitigkeiten im Aufsichtsrat die Berufung von Güterbahnchef Jürgen Wilder zum Konzernvorstand für die gesamte Logistik einschließlich von DB Schenker.

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