Gleichzeitig wird in einem Labor in Münster überprüft, ob die Balea-Cremes halten, was sie versprechen. Die „Überraschung“ hier kann selbst die Probandin schon vorher erahnen, die zunächst noch erzählt, dass in ihrer Beauty-Welt bislang eigentlich immer der Preis mit der Qualität korreliert hat. Aber siehe da: Am Ende gewinnt die günstige Eigenmarke von dm, was selbst die Expertin aus dem Labor dann so kommentiert: „Es ist nicht selten, dass ein billiges Produkt in der Qualität besser abschneidet oder mindestens genauso gut ist wie ein teures.“ Fazit: Die Qualität ist bei dm schon ganz ordentlich.
Was Kunden an dm schätzen
Neben dem Sortiment und der Warenpräsentation schätzen Kunden an dm die freundliche Einkaufsatmosphäre.
Positiv wahrgenommen wird aber auch das mitarbeiterfreundliche Credo.
Das Bekenntnis zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung (und sichtbare Beweise dafür) werden ebenso geschätzt, ...
...wie die Stimmigkeit von "innen" und "außen".
Eine große Rolle spielt außerdem die Identifikationsmöglichkeit durch einen charismatischen Unternehmenslenker.
Genauso schätzen die Kunden die eindeutige Abgrenzung von Wettbewerbern mit einer Kultur nüchterner Kostenoptimierung.
(Quelle: Hermann H. Wala, Meine Marke - Was Unternehmen authentisch, unverwechselbar und langfristig erfolgreich macht)
In bewährter ARD-Markencheck-Manier widmet sich die Doku am Ende dann auch mit dem Thema Fairness einem heißen Eisen. Und zwar am Beispiel von Palmöl, das auch in dm-Produkten steckt. In Indonesien hat das Autorenteam Dorfbewohner getroffen, die beschreiben, wie sie von großen Palmölkonzernen vertrieben wurden. Sie zeigen dem Kamerateam ihre Schusswunden und mit Handykameras gefilmte Aufnahmen von ihren zerstörten Hütten, die neuen Plantagen weichen mussten.
Die Reporter treffen auch junge Näherinnen aus Bangladesh, die in einer Fabrik unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen Kleidung für Zulieferer von dm herstellen. Die ARD-Autoren kommen zu dem Fazit, dass entgegen der anthroposophischen Unternehmensphilosophie wohl doch auch Rendite vor Fairness geht.
11.000 Kilometer entfernt muss dm-Chef Erich Harsch bei der Konfrontation mit den Ergebnissen der Recherche vor laufender Kamera passen. „Eine direkte Rückverfolgbarkeit ist derzeit nicht möglich“, gesteht Harsch ein und weist ebenso wie dm-Gründer und Aufsichtsrat Götz Werner, der gerne moralische Werte vorlebt und mit der Forderung vom garantierten und bedingungslosen Grundeinkommen, das eine menschenwürdige Existenz sichern soll, von sich reden macht, die Verantwortung von sich. „Wir sind ja nicht die einzigen, die das tun“, rechtfertigen sich die beiden.