Völlig überraschend ist am vergangenen Samstag der Chef der Oettinger Brauerei, Dirk Kollmar, verstorben. Der 50-Jährige war Hauptgesellschafter und Geschäftsführer. Als Todesursache nennt das Unternehmen mit Sitz im thüringischen Gotha plötzliches Herzversagen.
Kollmar und sein vor einem Jahr gestorbener Vater Günther hätten Oettinger zusammen zu einer der größten Brauereigruppen Deutschlands gemacht. Vater Günther hatte Mitte der 70er Jahre als vielerorts Großflächen-Supermärkte entstanden früh erkannt, dass sich mit dem direkten Vertrieb an Einzelhändler ohne den Zwischenhandel gute Geschäfte machen ließen. Mit niedrigen Preisen war die Firma mit Stammsitz im bayerischen Oettingen (Landkreis Donau-Ries) zu einem großen Spieler der Branche aufgestiegen.
In einer Pressemitteilung beschreibt das Unternehmen Dirk Kollmar als Mann der klaren Worte, kreativ, bodenständig, familienverbunden und herzlich. Leidenschaftlich habe er sich auch für den Basketball in Deutschland und in Gotha engagiert. In seiner Freizeit illustrierte er Kinderbücher. 2011 erhielt Kollmar das Bundesverdienstkreuz.
„Die Interessen der Oettinger Brauerei GmbH werden weiterhin uneingeschränkt durch die Gesellschafterfamilie und die Geschäftsführung wahrgenommen“, teilte Oettinger mit. Neben der Eigenmarke braut Oettinger zahlreiche andere Sorten und beliefert zudem den Brauereikonzern Carlsberg.
Im vergangenen Jahr war Oettinger mit einem Bierausstoß von rund 9,8 Millionen Hektolitern die Nummer drei auf dem deutschen Biermarkt nach Radeberger (Jever, DAB, Sternburg) und AB-Inbev (unter anderem Beck's, Diebels, Franziskaner).
