Doch keine Annäherung Lufthansa und Piloten brechen Verhandlungen ab

Lufthansa-Chef Carsten Spohr lässt nicht locker. Er will Privilegien der Piloten wie Frühpensionierung abbauen und in Billigflieger investieren. Die Piloten sind enttäuscht. Sie hätten Kompromissbereitschaft gezeigt, aber die Lufthansa wolle auf einmal nichts mehr davon wissen.

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Außer Spesen nichts gewesen: Lufthansa und die Pilotenvereinigung Cockpit brechen ihre Tarifverhandlungen ab. Droht jetzt nach einem heißen Sommer ein heißer Streik-Herbst? Quelle: AFP

Berlin Die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit haben ihre Tarifverhandlungen am Freitagabend ergebnislos abgebrochen. Zuletzt hätte man sich in vielen Punkten angenähert, dann aber in einigen Fragen auch wieder voneinander entfernt, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Die Lufthansa sei weiterhin davon überzeugt, dass eine Einigung möglich sei und werde alles daran setzen, die Gespräche mit der Vereinigung Cockpit wieder aufzunehmen.

In dem Tarifstreit geht es um den Fortbestand der Frühpension und der Konzerntarifverträge für die 5000 Piloten. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sind diese gut dotierten Arbeitsverträge ein Dorn im Auge, weshalb er den Ausbau der neuen Billigflugtochter Eurowings forciert - ohne Arbeitskräfte mit Konzerntarifvertrag. Aus Sicht der Piloten spielt er damit zwei Konzernteile gegeneinander aus, weshalb Cockpit seit Beginn des Konflikts bereits 13-mal streikte.

Auch Cockpit sah zunächst Annäherung in dem Streit, wie aus einem Dokument der Gewerkschaft, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, hervorgeht. Dann hätten weitere Gespräche aber keinen Sinn mehr ergeben. Die Piloten seien bereit, ihren Teil zur Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa beizutragen, hieß es. Lösungen würden aber dann unmöglich, wenn zu einem Zeitpunkt, an dem beide Seiten fast beieinander seien, der Eindruck entstünde, dass der Gesprächspartner das gemeinsam erarbeitete Verständnis nicht mehr wahrhaben wolle oder sich nicht mehr daran erinnern könne.

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