Donut-Kette Reimanns kaufen Krispy Kreme – zum zweiten Mal

Seit Jahren bastelt die Milliardärsfamilie Reimann an ihrem Kaffee- und Luxusimperium. Erst im Mai hatte der Clan für einen Milliarden-Betrag die US-Donutkette Krispy Kreme gekauft – und jetzt auch den Europa-Ableger.

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Das Imperium der Familie Reimann
Calgon Quelle: dapd
Reckitt BenckiserDer britische Reinigungsmittelhersteller ist der wachstumsstärkste und profitabelste Konzern der Branche und die weltweite Nummer eins im Geschäft mit Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln. Die Familie Reimann ist wesentlich an Reckitt beteiligt. Kaum ein Industriellenclan ist verschwiegener. Kaum einer scheffelt derzeit mehr Geld mit seinem Reich, auch wenn man laut eigener Aussage die Hälfte der Dividenden spendet. Quelle: Presse
ClerasilZu den bekanntesten Marken von Reckitt Benckiser gehört Clearasil, eine Hautpflegeserie gegen Pickel und Akne. Die Marke ist seit 2006 Teil des Reckitt Benckiser-Portfolios durch die Akquisition von Boots Healthcare. Quelle: Presse
Kaffee-ImperiumAuch im Kaffeegeschäft mischt die Familien Reimann mit. Erst im Dezember 2012 kaufte die Familie Caribou Coffee für 340 Millionen Dollar, zuvor Peet’s Coffee & Tea für eine Milliarde Dollar. 2013 übernahm ein Konsortium unter Führung der Familienholding JAB den niederländischen Kaffee- und Teehersteller DE Master Blenders („Jacobs“, „Senseo“). Quelle: dpa
Keurig Grenn MountainIm Dezember 2015 gelingt den Reimanns der große Coup: Für 14 Milliarden Dollar übernimmt ihre Holding JAB den Kaffeekapsel-Produzenten Keurig und wird damit zu einem Rivalen von Platzhirsch Nespresso. Quelle: REUTERS
 Steffen Seifarth, Coty Regional Vice President, und Model der Chloé-Kampagne nehmen den DUFTSTAR Publikumspreis entgegen. Quelle: Fragrance Foundation Deutschland e.V. Quelle: Pressebild
JAB LuxuryDie Reimann gehörende österreichische Holding Labelux konzentriert sich auf Luxusmarken. Seit 2007 kauft die Holding einen Luxusgüterkonzern zusammen. Der Schweizer Lederwarenhersteller Bally gehört neben der Schmuckmanufaktur Solange und dem italienischen Lederwarenhersteller Zagliani bereits dazu. Im Juli 2008 wurde die US-amerikanische Modemarke Derek Lam übernommen, im Mai 2011 der US-Schuhhersteller Jimmy Choo - für rund 575 Millionen Euro. Quelle: Screenshot

Die US-Donut-Hersteller Krispy Kreme kauft seinen europäischen Ableger von einem Finanzinvestor zurück. Eigentlich in Deutschland kaum eine Meldung wert, denn die Donut-Kette ist vor allem in England und Irland stark – hierzulande ist der Konkurrent Dunkin' Donuts ungleich größer.

Was den Krispy-Kreme-Deal interessant macht: Hinter dem Unternehmen steht die deutsche Milliardärsfamilie Reimann. Wie viel sich die Familie den Europa-Ableger hat kosten lassen, ist nicht bekannt. Marktkennern zufolge dürfte die JAB Holding, das Finanz-Vehikel des Clans, zwischen 215 und 245 Millionen Euro gezahlt haben.

Ob das Geld gut angelegt ist, wird sich erst noch zeigen: Unter der Führung des Finanzinvestors Alcuin Capital hat Krispy Kreme große Wachstumspläne erarbeitet: Mit weiteren Niederlassungen und dem Eintritt in weitere Länder soll die Marke gestärkt werden, das Ebitda soll zuletzt um rund zehn Prozent gewachsen sein.

Das Reimann-Reich

Der Milliardärsclan hat damit gerade noch rechtzeitig zugegriffen: Alcuin wollte das Europa-Geschäft des Donut-Herstellers eigentlich an die Börse bringen. Auch ohne Börsengang dürfte sich der Deal für das Londoner Finanzunternehmen gelohnt haben: Der kolportierte Kaufpreis liegt genau in dem Bereich, den Alcuin für den IPO angepeilt hatte.

Die Übernahme fügt sich in eine Reihe weiterer Deals der Reimanns ein. Seit vier Jahren feilt Geschäftsführer Peter Harf im Auftrag des Clans an einem globalen Kaffee-Imperium, das bereits diverse Kaffee-Hersteller (unter anderem den US-Nespresso-Konkurrenten Keurig Green Mountain), Krispy Kreme und verschiedene Kaffeehausketten umfasst. Weitere Hintergründe über die Familie und die Pläne von Peter Harf lesen Sie hier.

von Rüdiger Kiani-Kreß, Matthias Hohensee, Alexander Busch, Peter Steinkirchner
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