Nach 16 Jahren mit zweistelligen Wachstumsraten sieht die Drogeriemarktkette Rossmann ihre Beschleunigung dieses Jahr an Grenzen stoßen. Mit einer Prognose von „gut acht Prozent“ Umsatzplus rechnen die Niedersachsen mit einer einstelligen Zuwachsrate. In den ersten zwei Monaten 2014 bestätigte sich das bereits: Die Rossmann-Gruppe setzte 1,06 Milliarden Euro um und verbuchte so gut acht Prozent Zuwachs, wie das Unternehmen am Mittwoch in Burgwedel bei Hannover mitteilte.
Auch im laufenden Jahr will Rossmann weiter kräftig wachsen. Ende des Jahres will die Gruppe im In- und Ausland zusammen mehr als 7 Milliarden Euro umsetzen. Firmengründer und -chef Dirk Roßmann hatte bereits in der Vergangenheit angedeutet, dass das Tempo abebbe. Ein Grund sei die Konkurrenz der Discounter. Dennoch gehörte die Kette 2013 zur Spitzengruppe der 50 weltweit am schnellsten wachsenden Handelsunternehmen - als einziger deutscher Händler.
Rossmann auf einen Blick
Die Rossmann-Drogeriemärkte erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2013 in 3000 Verkaufsstellen in Deutschland und fünf weiteren europäischen Ländern sowie im Versandhandel 6,64 Milliarden Euro. Der Umsatz der Gruppe stieg dabei im Vergleich zum Vorjahr (5,9 Mrd. Euro) um 11,6 Prozent. Die Rossmann-Gruppe betreibt aktuell 3019 Drogeriemärkte und beschäftigt 40.000 Mitarbeiter – 26.000 davon in Deutschland. (Stand Ende Februar 2014)
Mit aktuell 1.830 Filialen ist Rossmann der am weitesten verbreitete und am schnellsten wachsende Drogeriemarkt des Landes (Stand: Ende Februar 2014). In den ersten beiden Monaten des Jahres 2014 konnte die Rossmann-Gruppe ein Umsatzplus von 1,06 Milliarden Euro verbuchen. Das entspricht einem Umsatzwachstum von über 8 Prozent. Im laufenden Jahr wird Rossmann mit gut 8 Prozent auf 7 Milliarden Euro wachsen.
Die Gruppe plant mit einem Investitionsvolumen von 200 Millionen Euro die Modernisierung des Filialnetzes und die Eröffnung von 300 neuen Verkaufsstellen, die Hälfte davon in Deutschland.
Der Rossmann-Marktanteil bei Drogeriewaren in Deutschland liegt aktuell bei 12 Prozent. Hauptkonkurrenten sind dm und Müller. Täglich kaufen 1,5 Millionen Kunden bei Rossmann ein. Im Jahr 2013 waren es insgesamt 484 Millionen Kunden.
Die Geschäftsführer Roland Frobel (Verwaltung/Finanzen) und Klaus Praus (Einkauf/Marketing) werden sich mit Jahresende aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Die unternehmensinternen Nachfolger werden Ende des Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt.
Neben Deutschland ist Rossmann auf fünf weiteren europäischen Märkten (Polen, Ungarn, Tschechien, Albanien und Türkei) aktiv. Der Umsatz der Auslandsgesellschaften wuchs 2013 um 10,7 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro (Vorjahr 1,497 Mrd. Euro). Damit steuerten die Auslandsgesellschaften rund ein Viertel zum Konzernumsatz bei. Aktuell betreibt Rossmann im Ausland insgesamt 1189 Märkte (Polen 860, Ungarn 180, Tschechien 116, Türkei 27 und Albanien 6). Auf dem türkischen Markt machte Rossmann aufgrund der schwachen Lira 2013 fünf Millionen Euro Verlust.
Aktuell umfasst das Sortiment 36 Marken mit rund 4200 verschiedenen Artikeln in allen drogistischen Sortimenten. Damit verfügt Rossmann über das umfangreichste Eigenmarkensortiment bei Drogeriewaren in Deutschland. Zu den Eigenmarken zählen u.a. ‚Isana‘, domol‘, und ‚alouette‘. Mehr als jedes dritte verkaufte Produkt stammt aus dem Eigenwaren-Sortiment.
Derzeit ist Rossmann der einzige deutsche Drogeriemarkt mit eigenem Versandhandel im deutschen Markt. Das Versandgeschäft beschäftigt aktuell 125 Mitarbeiter in Versand und Verwaltung und erzielte 2013 einen Umsatz von 33 Millionen Euro - fuhr dabei aber auch eine Million Euro Verlust ein.
Nach den Zukäufen der 2008 erworbenen schleswig-holsteinischen Drogeriemarktkette Kloppenburg und den 2012 zugekauften Ihr-Platz-Märkten tritt die Marke Rossmann nun wieder einheitlich auf. Die Eingliederung und der Umbau der Märkte ist inzwischen abgeschlossen.
Die Expansion soll weiter vorangetrieben werden: 2014 plant Rossmann das höchste Investitionsvolumen seiner Geschichte. Insgesamt 200 Millionen Euro sollen in die Eröffnung von 300 neuen Läden - sowohl in Deutschland als auch international - gesteckt werden. Einen Expansionsschwerpunkt gibt es dabei aber nicht, teilte Rossmann mit.
An der Viererspitze der Drogeriemarktkette bahnt sich der erste große Wechsel seit gut 20 Jahren an. Während Dirk Roßmann und seine Ehefrau Alice Schardt-Roßmann an Bord bleiben, verabschieden sich die übrigen beiden Geschäftsführer Roland Frobel (Ressort Verwaltung/Finanzen) und Klaus Praus (Einkauf/ Marketing) zum Jahresende aus dem Tagesgeschäft. Sie werden der Kette dann noch beratend zur Seite stehen. Die intern bereits bekannten Nachfolger sollen erst zum Jahresende bekanntgegeben werden.
Bereits eng eingebunden im Management sind Roßmanns Söhne Daniel und Raoul. Laut Informationen der "Lebensmittelzeitung" soll Raoul Roßmann 2015 der Einkaufschef werden.
Für die Kette mit international derzeit gut 3000 Filialen arbeiten 40.000 Mitarbeiter. 1830 der Filialen stehen in Deutschland, hierzulande arbeiten 26.000 Menschen. In Deutschland hat Rossmann einen Marktanteil bei Drogeriewaren von zwölf Prozent.