DuMont Verlag Verleger Alfred Neven DuMont ist tot

Der Kölner Verleger Alfred Neven DuMont ist tot. Nach Angaben des Medienhauses M. DuMont Schauberg (MDS) starb der Herausgeber und langjährige Aufsichtsratsvorsitzende des Verlags am Samstag im Alter von 88 Jahren.

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Platz 10: „Killing Patton: The Strange Death of World War II’s Most Audacious General” (Bill O'Reilly)Fox-Moderator Bill O'Reilly ist für seine konservativen Ansichten bekannt. In seinen „Killing“-Büchern beleuchtet er die Todesfälle berühmter Personen: „Killing Lincoln“, „Killing Kennedy“, „Killing Jesus“ – und nun „Killing Patton“. Hier beleuchtet er die Umstände des nach dem Zweiten Weltkrieg bei einem Autounfall in Heidelberg verstorbenen US-Generals George S. Patton. Noch ist das Buch nicht auf Deutsch erschienen. Quelle: Macmillan
Platz 9: „Top Secret Twenty One“ (Janet Evanovich)In Deutschland hat Ermittlerin Stephanie Plum erst den 19. Fall hinter sich gebracht. In den USA kommen die Leser schon in den Genuss von Nummer 21. Ihre Aufgabe: Einen verschwundenen Autohändler auffinden, der seinen Gerichtstermin verpasst hat. Quelle: Random House
Platz 8: „The Heroes of Olympus Book Five: The Blood of Olympus” (Rick Riordan)Die Buchreihe der „Helden des Olymps“ geht in die fünfte Runde. Das noch nicht auf Deutsch erschienene Buch versetzt die Leser mitten in einen Kampf zwischen der Besatzung der „Argo II“ gegen die Erdmutter Gaia. Quelle: dpa
Platz 7: „The Fixed Trilogy“ (Laurelin Paige)Fans von „Fifty Shades of Gray” werden sich freuen: Die Trilogie erzählt wie Alayna zum Star der Nachtclubszene aufsteigt und wie Clubbesitzer Hudson nicht die Augen von ihr lassen kann. Quelle: REUTERS
Platz 6: „The Target“ (David Baldacci)Ein Buch, über das sich Nordkorea freuen wird. US-Agent Will Robie soll es mit einer nordkoreanischen Terroristin aufnehmen und wird dabei selbst zum Gejagten. Quelle: dpa
Platz 5: „(Große) kleine Lügen“ (Liane Moriarty)Nicole Kidman und Reese Witherspoon drehen aktuell die  Geschichte von drei Müttern in einer unscheinbaren australischen Vorstadt. Jede von ihnen trägt ein Geheimnis mit sich und am Ende wird eine sterben. Quelle: Random House
Platz 4: „Personal“ (Lee Child)Ein ehemaliger Schütze des US-Militärs ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und kurz davor, einen Anschlag auf den G8-Gipfel zu verüben. Jack Reacher soll ihn im Auftrag der CIA stoppen. Quelle: Random House

Als Verleger war er ein Urgestein, als Herausgeber ein mutiger Patriarch: Der Kölner Journalist Alfred Neven DuMont ist tot. Der Herausgeber und langjährige Aufsichtsratsvorsitzende des Verlags starb am Samstag im Alter von 88 Jahren, wie das Medienhaus M. DuMont Schauberg (MDS) am Sonntag mitteilte. Neven DuMont galt als Patriarch mit großem Einfluss und als eine der letzten großen Verlegerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland. Das auch nach seiner Familie benannte Medienhaus prägte er über Jahrzehnte. Politiker würdigten ihn als eine prägende Persönlichkeit seiner Branche und engagierten Streiter in öffentlichen Debatten.

Neven DuMont wurde als Spross einer traditionsreichen Kölner Zeitungsdynastie geboren und war Verleger in elfter Generation. Obwohl er sich in München als Schauspieler und Regieassistent etabliert hatte, ging er in die USA, um das Medienwesen zu studieren. 1953 trat er in den Verlag seines Vaters ein und übernahm die publizistische Leitung beim „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Boulevardzeitung „Express“ gründete Neven DuMont Mitte der 1960er Jahre. Er habe „maßgeblich die Geschicke der Zeitungen, allen voran des „Kölner Stadt-Anzeiger“, beeinflusst“, sagte der MDS-Aufsichtsratsvorsitzende Christian DuMont Schütte. „Der Verlust meines langjährigen Partners trifft mich schwer.“

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erklärte, der Verstorbene sei eine „profilierte Leitfigur des verlegerischen Schaffens“ gewesen. Der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) bezeichnete ihn als „Markstein in der deutschen Medienlandschaft“. Er habe sich mit großem Engagement in öffentliche Debatten eingemischt.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nannte Neven DuMonts Eintreten für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte beispielhaft. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) stellte heraus, dass der Qualitätsjournalismus dem Verleger stets am Herzen gelegen habe.

Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters bezeichnete den Verstorbenen, der ein Ehrenbürger der Stadt war, als Mann mit nahezu unbändiger Gestaltungskraft. Neven DuMont habe wesentlich den Ruf Kölns als führende Medien- und Zeitungsmetropole geprägt. „Wir verneigen uns vor seinem Lebenswerk.“ Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki würdigte den Zeitungsverleger im „Domradio“ als bedeutende Persönlichkeit. Beeindruckt habe ihn auch das wohltätige Engagement DuMonts, das er in Köln und vor allem in einer Vielzahl von Projekten in Afrika geleistet habe.

WDR-Intendant Tom Buhrow nannte DuMont unter anderem einen „Visionär“. Die persönlichen Begegnungen mit ihm seien beeindruckend gewesen. „Ich werde ihn als Gesprächspartner sehr vermissen.“ In der MDS-Gruppe erscheinen heute neben „Express“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ auch die „Kölnische Rundschau“, die „Berliner Zeitung“, die „Mitteldeutsche Zeitung“, die „Hamburger Morgenpost“, die „Berliner Zeitung“ und der „Berliner Kurier“. Zur Gruppe gehören zudem unter anderem der Buchverlag DuMont und Beteiligungen an Radio- und Fernsehsendern und Anzeigenblättern.

„Mit Alfred Neven Dumont verliert die deutsche Presselandschaft eine ihrer herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten“, würdigten Geschäftsführung und Chefredaktion der dpa den verstorbenen Kölner Verleger. „Der Deutschen Presse-Agentur war er als ein stets konstruktiver, aber auch kritischer Begleiter verbunden.“ Neven DuMont sei bis zu seinem Tod der gewesen, als den man ihn gekannt habe, erinnert sich sein „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Nachruf an ihn: „Ein Herr, ein Steuermann, einer, der die Richtung vorgibt. Und auch als die Kräfte nachließen, die Stimme immer leiser wurde und das Atmen schwer fiel, hat er noch von der Zukunft gesprochen.“

Er hinterlässt seine Frau Hedwig, eine geborene Prinzessin von Auersperg, sowie seine Kinder Isabella (47) und Konstantin (45). Der älteste Sohn des Paares, Markus, ein Künstler, starb 1995.

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