Media Markt stellt sich der Realität. Nach langem Zögern und viel Streit können Kunden bei Deutschlands größtem Elektronik-Händler auch online einkaufen. Seit Montag früh um sechs Uhr gibt es auf der Media-Markt-Seite auch die Rubrik "Onlineshop". Die Produkte schickt Media Markt dann wahlweise nach Hause oder zum nächsten Markt - mit zusätzlicher Beratung inklusive. Damit ist der rot-weiß-schwarze Elektronikladen endlich im Internet angekommen.
Das galt lange als unwahrscheinlich. Zunächst schien sich das Management der Media-Saturn-Holding, einer Tochter des Handelskonzerns Metro, auf dem lange nicht nachlassenden Kundenstrom auszuruhen, der die beiden Schwestermarken Media Markt und Saturn zu Deutschlands größten Händlern für Unterhaltungs- und Heimelektronik gemacht hat.
Kein deutscher Handelskonzern gab hierzulande in den vergangenen Jahren mehr Geld für Werbeanzeigen aus. Die sind geschickt aufgemacht, erwecken sie doch den Eindruck, die beiden Märkte böten vor allem Niedrigstpreise. Verbunden mit der Beratung vor Ort, die das Internet nicht bietet, ging das Konzept auf.
Langer Weg ins Internet
Bis zum vergangenen Jahr, als die Umsätze einbrachen, die Holding in die Verlustzone rutschte und 3.000 Mitarbeiter gehen mussten. Denn der Trend zum Einkauf im Netz ist seit Jahren ungebrochen und er macht auch vor den Media Märkten nicht Halt. Vielen dienen die Märkte nur noch zum Anschauen und Begutachten der Ware, nach einer kurzen Beratung kaufen Kunden ihr Produkt dann lieber im Netz.
Das nötige Know-how für den Online-Handel hat sich die Holding im vergangenen Frühjahr mit einer 90-Prozent-Beteiligung am Versandhandel Redcoon eingekauft.