Erfolgreiche Kampagne Coca Cola darf auf sich selbst anstoßen

Die Konsumenten greifen dank der „Trink 'ne Coke mit“-Kampagne wieder vermehrt zu Coca-Cola-Flaschen. Die personalisierten Dosen mit Namen erwiesen sich als Verkaufsschlager – auch dank der sozialen Netzwerke.

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Personalisierte Getränkedosen haben die Verkaufszahlen von Coca Cola überraschend in die Höhe getrieben. Quelle: REUTERS

Sie heißen „Julia“, „Max“, „Bester Freund“ oder „Ehefrau“: Die personalisierten Dosen und Flaschen von Coca Cola erweisen sich in den USA als echter Verkaufsschlager. In den zwölf Wochen bis Ende August griffen 0,4 Prozent mehr US-Konsumenten zu den roten Flaschen mit dem weißen Schriftzug als noch im Vorjahreszeitraum. Das berichtet das „Wall Street Journal“ mit Verweis auf Zahlen des Finanzdienstleisters Wells Fargo.

Auch der Umsatz legte um 2,5 Prozent zu. Zum Vergleich: Die Konkurrenten Pepsi und Dr. Pepper verzeichneten im selben Zeitraum im August ein Minus. Im zweiten Quartal hatte auch der Getränkegigant Coca Cola noch einen Umsatzrückgang von einem Prozent verbucht.

Diese US-Firmen schaffen Arbeitsplätze in Deutschland
Platz 10: Coca Cola1929 trat Coca Cola seine Eroberung des deutschen Marktes an. In diesem Jahr wurden erstmals in der „Essener Vertriebsgesellschaft für Naturgetränke“ Flaschen des Soft-Drinks abgefüllt. Heute beschäftigt das Unternehmen in Deutschland rund 10.500 Mitarbeiter, schätzt die US-amerikanische Auslandshandelskammer in Deutschland. Sie hat eine Liste der größten US-Unternehmen in der Bundesrepublik anhand ihrer Beschäftigtenzahlen zusammengestellt. Mit seinen Mitarbeitern landet Coca Cola darin auf Platz 10. Quelle: dapd
Platz 9: TRW AutomotiveDer Automobilzulieferer TRW war 1998 die erste Firma, die ein komplettes Insassenrückhaltesystem für ein Serienfahrzeug – und zwar der Mercedes-Benz M-Klasse (Foto) – entwickelt hat. Ein Jahr zuvor hatte der US-Konzern  aus Michigan unter anderem die Temic Bayern Chemie Airbag in Aschau am Inn übernommen. Die deutsche TRW Automotive Gruppe hat 10.940 Mitarbeiter. Quelle: AP
Platz 8: Procter & GambleOb Blend-a-med-Zahnpasta, Ariel-Waschmittel, Wella-Haarpflegeprodukte oder Braun-Rasierer – hinter all diesen Markenprodukten steckt der US-Konsumgüterhersteller Procter & Gamble. In Deutschland hat das Unternehmen 14.000 Menschen angestellt. Quelle: AP
Platz 7: UPSSeit 1976 fahren die Boten des US-amerikanischen United Parcel Service (UPS) auch in Deutschland Pakete aus. Heutzutage arbeiten für die Logistikfirma in Deutschland 16.000 Menschen. Quelle: REUTERS
Platz 6: Johnson ControlsAutomobilzulieferung, Batterietechnik und Gebäudetechnik gehören zum Portfolio des US-Industriekonzerns Johnson Controls. Dieser beschäftigt laut der US-amerikanischen Auslandshandelskammer in Deutschland rund 20.000 Menschen. 2001 übernahm das in Milwaukee sitzende Unternehmen die Autobatteriesparte des nordrhein-westfälischen Unternehmens Hoppecke, ein Jahr später folgte die Autobatteriesparte von Varta und 2003 die schwäbische Borg Instruments AG. Das Bild zeigt ein Konzeptauto von Johnson Controls von 2009. Quelle: obs
Platz 5: IBM und ManpowerIBM kaufte sich 1922 auf den deutschen Markt ein: Da hieß das Unternehmen noch Computing Tabulating Recording Corporation und übernahm die Dehomag (Deutsche Hollerith-Maschinen Gesellschaft). Die Dehomag verkaufte in Deutschland die von Herman Hollerith erfundene Lochkarte, einen damaligen Datenträger.  Ab 1924 firmierte die Computing Tabulating Recording Corporation als International Business Machines Corporation (IBM) – zu deutsch: Internationale Büro-Maschinen Gesellschaft mbH. Diesen Titel trägt die einstige Dehomag seit 1949. Heute beschäftige IBM 22.000 Menschen, schätzt die US-amerikanische Auslandshandelskammer in Deutschland. Damit landet das IT-Unternehmen auf dem fünften Platz, den sich die Firma mit dem US-Personaldienstleister Manpower teilt. Dessen deutsche Niederlassung wurde 1965 in Frankfurt a.M. gegründet, die ebenfalls 22.000 Menschen hier zu Lande beschäftigt. Quelle: dpa/dpaweb
Platz 4: General MotorsDie Autoschmiede Opel kann auf eine 151-jährige Geschichte zurückblicken, davon über die Hälfte als Teil des US-Konzerns General Motors (GM). 1862 noch als Nähmaschinenfabrik gegründet, entwickelte sich Opel in den 1920er Jahren zum größten Automobilhersteller Deutschlands.  GM übernahm 1929 das Unternehmen, das heutzutage 22.723 Mitarbeiter beschäftigt. Das macht GM zum viertgrößten US-Arbeitgeber in Deutschland. Wie lange das so bleibt ist allerdings unklar. Es stehen immer wieder Arbeitsplätze auf der Kippe, da derzeit etwa die Schließung des Standortes Bochum diskutiert wird. Quelle: dpa

Seinen Erfolg verdankt Coca Cola der weltweiten Marketingkampagne „Share a coke“: Mit personalisierten Flaschen schaffte es der Getränkehersteller nicht nur wieder häufiger in den Einkaufswagen der Kunden, sondern auch in die sozialen Netzwerke. Bilder mit den Dosen wurden zigfach auf Facebook und Twitter geteilt.

In den USA verwendete Coca Cola etwa 250 der beliebtesten Vornamen. Kunden konnten online zudem selbst Namensvorschläge für die Dosen machen. So entstanden auch welche mit der Abkürzung „BFF“ (Best Friends Forever, zu deutsch: „Beste Freunde für immer“), „Mom“ oder „Family“. Rund eine Million Dosen wurden allein in den USA für die Kampagne produziert.

Auch in Deutschland vermarktete der US-Hersteller sein Getränk mit dieser Kampagne, hier hieß sie „Trink 'ne Coke mit“ und wurde zur Zeit der Fußball-Weltmeisterschaft auf die Namen der Nationalspieler erweitert. Auf Anfrage, ob Umsatz und Verkaufszahlen hierzulande ebenfalls zulegen konnten, gab es von Coca Cola bislang keine Rückmeldung. Die Idee zu „Share a coke“ kam übrigens nicht aus Amerika, sondern Australien. Lokale Manager und die Werbeagentur Ogilvy entwickelten das Konzept, um wieder mehr Konsumenten in die Geschäfte zu bekommen und online stärker zu wachsen. Das funktionierte so gut, dass die Kampagne in 80 Länder getragen wurde.

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