Erich Harsch dm-Chef verteidigt Käufe bei der Konkurrenz

Die Drogeriekette dm schickt Mitarbeiter in die Läden von Rivalen wie Rossmann, um dort Schnäppchen zu kaufen. Nun hat Firmenchef Erich Harsch die Konkurrenzkäufe erstmals verteidigt.

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Der dm-Chef hat die Schnäppchenkäufe seiner Mitarbeiter bei der Konkurrenz verteidigt. Quelle: dpa

Karlsruhe Erich Harsch (55), Chef von Deutschlands größter Drogeriemarkt-Kette dm, verteidigt die Schnäppchen-Einkäufe seiner Mitarbeiter bei der Konkurrenz. Das Karlsruher Unternehmen ist in die Schlagzeilen gekommen, weil es Sonderangebote bei Wettbewerbern kaufen lässt, um sie in den eigenen Läden anzubieten. „Es sind die aggressiven Methoden der anderen, die uns zwingen, damit angemessen umzugehen“, sagte dm-Chef Erich Harsch im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Die Konkurrenten setzten dem 1994 von dm eingeführten Dauerpreis eine „Lock- und Verführmechanik“ entgegen – mit Angeboten, die teils unter dem Bezugspreis von dm liegen. „In solchen Fällen informieren wir unsere Filialen: Wenn Ihr günstig einkaufen wollt, da gibt es im Moment günstigere Angebote als in unserem Standardprozess. Die Filialen können dann frei entscheiden, ob und wie sie diese Information nutzen.“

Auf das gesamte Sortiment betrachtet, wolle man der günstigste Anbieter von Drogeriewaren sein. „Ich glaube, dass letztendlich die Lockpreis-Strategie nicht so gut ankommt bei den Menschen. Wir bieten eine Preisgarantie über vier Monate und faire Preise - nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Hersteller, etwa für Biobauern.“

Das Unternehmen dm wächst seit Jahren kontinuierlich und verzeichnete 2016 in Deutschland rund 7,6 Milliarden Euro Umsatz. Im laufenden Geschäftsjahr (bis 30. September) peilt dm konzernweit einen Erlös von mehr als 10 Milliarden Euro an - das wäre eine Verdoppelung innerhalb von acht Jahren.

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