Erotikhändler Beate Uhse verkauft Töchter in den Niederlanden mit Verlust

Im Kampf ums Überleben hat der Erotikhändler Beate Uhse zwei Tochterunternehmen in den Niederlanden verkaufen müssen. Dennoch wird das Unternehmen im Jahr 2017 voraussichtlich auch weiterhin rote Zahlen schreiben.

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Der Erotikhändler befindet sich aktuell in der Krise. Quelle: dpa

Hamburg Der kriselnde Erotikhändler Beate Uhse hat im Überlebenskampf zwei Töchter in den Niederlanden verkauft. Auch deshalb werde das Unternehmen 2017 voraussichtlich weiter in den roten Zahlen stecken, wie der neue Vorstandschef Michael Specht am Dienstag in Hamburg einräumte. Er rechne für 2017 vorläufig mit einem Verlust im „niedrigeren zweistelligen“ Millionen-Euro-Bereich.

Der Kaufpreis für den niederländischen Scala-Großhandel und seine Shops sowie das Online-Geschäft der Marke „Christine de Duc“ liegt den Angaben zufolge bei insgesamt 4,05 Millionen Euro. Beate Uhse muss in der Bilanz im Gegenzug rund 5 Millionen Euro abschreiben. Die Läden übernimmt eine Investorengruppe aus Irland, den unprofitablen Großhandel eine niederländische Unternehmensgruppe.

Künftig soll der Fokus von Beate Uhse auf dem Endkundengeschäft in Shops und im Online-Handel liegen. Dabei erwartet die Führung des Unternehmens, dass das Eigenkapital des Konzerns nach internationaler Rechnungslegung zum Jahresende aufgezehrt ist. In der Bilanz für 2017 werde voraussichtlich ein negatives Eigenkapital ausgewiesen, hieß es. Nach deutscher Rechnungslegung gibt es kein negatives Eigenkapital - allerdings ist Beate Uhse als börsennotiertes Unternehmen zu internationaler Rechnungslegung verpflichtet.

Zugleich versuchte das Management die Gläubiger seiner laufenden Unternehmensanleihe zu beruhigen. Die Zinszahlung werde am 27. Juli und damit innerhalb des angekündigten Zeitraums angewiesen, hieß es.

Vorstandschef Specht hat die Führung von Beate Uhse erst im April übernommen. Das Unternehmen kämpft mit Imageproblemen, rückläufigen Umsätzen und anhaltenden Verlusten.

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