Frankfurter Flughafen Fraport will sich in Brasilien beteiligen

Die Betreibergesellschaft vom Flughafen Frankfurt hat Interesse an brasilianischen Flughäfen. Dazu soll ein Airport-Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden, das später an die Börse gebracht werden soll.

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„Der Zeitpunkt für Brasilien-Investitionen ist gut“, hatte Fraport-Chef Stefan Schulte im Oktober gesagt.

Sao Paulo/München Der Frankfurter Flughafen liebäugelt mit dem Sprung nach Brasilien. Die Betreibergesellschaft Fraport bereite zusammen mit dem brasilianischen Infrastrukturkonzern Infraero Gebote für die größten Airports des Landes vor, berichtete die Zeitung „Folha de Sao Paulo“ am Donnerstag aus ungenannten Quellen. Dazu gehörten die Flugdrehkreuze Santos Dumont in Rio de Janeiro und Congonhas in Sao Paulo. Später sei geplant, die Aktien des Airport-Gemeinschaftsunternehmens an die Börse zu bringen.

Nach Aussagen eines Fraport-Sprechers ist das Unternehmen am Einstieg bei brasilianischen Flughäfen interessiert, doch gibt es derzeit nichts Konkretes. „Es gibt aktuell auch keine vertragliche Zusammenarbeit mit einem Partner in Brasilien.“ Infraero war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Fraport gehört mit Frankfurt der größte deutsche Flughafen, der auch Heimatbasis der Lufthansa ist. Da die Aussichten hier wegen der Stagnation der Kranich-Airline begrenzt sind, kaufen die Hessen seit Jahren im Ausland ein. Üblicherweise erwirbt Fraport dabei Konzessionen für den Betrieb der Airports, die über Jahrzehnte laufen. Bekannteste Beteiligungen der Frankfurter sind die Flughäfen im türkischen Antalya und Lima in Peru. Bei vielen jüngsten Ausschreibungen wie etwa für Istanbul zog Fraport allerdings den Kürzeren.

In Brasilien könnten in absehbarer Zeit vier Flughäfen auf den Markt kommen, darunter die der Städte Fortaleza und Salvador de Bahia im Nordosten. „Der Zeitpunkt für Brasilien-Investitionen ist gut“, hatte Fraport-Chef Stefan Schulte im Oktober in einem Reuters-Interview gesagt. „Aktuell ist die Situation aufgrund der Wirtschaftskrise und der Währungsschwäche zwar nicht einfach, was sich auf die Konzessionsbewertungen auswirken dürfte, aber wir erwarten eine Rückkehr auf den Wachstumspfad.“

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