Frankreich will Streikende Air France geht auf streikende Piloten zu

Der Tarifstreit bei Air France spitzt sich zu, der Arbeitskampf geht in die zweite Woche. Nun fordert Frankreich mit deutlichen Worten ein Ende des Streiks, während die Airline offenbar einen Ausweg aus der Krise sucht.

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Frankreich dringt auf ein Streikende, aber die Air France-Piloten werden noch bis zum 26. September streiken. Quelle: Reuters

Paris Die französische Regierung dringt erneut auf ein Streikende beim Lufthansa-Rivalen Air France. Das Management der Fluggesellschaft müsse rasch ihr Angebot präzisieren, sagte der für die Parlamentsbeziehungen zuständige Minister Jean-Marie Le Guen vor den am Montag angesetzten Gesprächen des Unternehmens mit den Gewerkschaften. „Der Betrieb muss sofort wieder aufgenommen werden. Das ist es, was das Land will.“ Dies müssten alle Beteiligten verstehen. Währenddessen will Air France die verhärteten Fronten offensichtlich mit einem Angebot aufbrechen.

Der Chef von Air France/KLM, Alexandre de Juniac, habe mitgeteilt, der umstrittene Ausbau der Billigtochter Transavia in Europa sei bis zum Dezember ausgesetzt, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Gewerkschaften berichtete. Die Führung wollte später darstellen, wie sie sich den „Ausweg aus der Krise“ vorstellt.

Die Piloten der Air France streiken seit dem 15. September. Bis zum 26. September sind noch Ausstände angekündigt. Es wäre der längste Streik in der Geschichte des Unternehmens. Die Arbeitsniederlegungen kosten die Firma jeden Tag 10 bis 15 Millionen Euro. Air France rechnet damit, dass am Montag 41 Prozent der geplanten Flüge angeboten werden können.

Die Gewerkschaften protestieren gegen Sparpläne der Unternehmensführung und verlangen für die Flugkapitäne der Billigtochter Transavia dieselben Verträge wie bei Air France. Zudem befürchten sie, dass mit dem Transavia-Ausbau Arbeitsplätze ins Ausland verlagert sowie Kurz- und Mittelstrecken an die Billigtochter übertragen werden. Die Piloten fordern einen einheitlichen Vertrag für ihre Berufsgruppe.

Air-France-Aktien setzte der Disput am Montag zu. Die Papiere fielen um mehr als drei Prozent.

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