Früherer Lego-Produktdesigner „Als ich in Billund anfing, bin ich etwas ausgeflippt“

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Wie das Digitale Lego verändert hat

Das Internet hat nicht nur eine neue Zielgruppe erschlossen, sondern Lego selbst völlig verändert. Mittlerweile bedient der Klötzchenproduzent neben der analogen Welt auch die digitale – in Form von Filmen, Spielen, Online-Videos. Wie wirkt sich das auf das Spielzeug aus?
Die Plastiksteine werden um die digitale Erfahrung bereichert – denken Sie an Lego Dimensions…

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… ein Lego-Konsolenspiel, das es erlaubt, reale Lego-Figuren in eine digitale Welt einzubetten und sie dort zu spielen.
Das Plastikprodukt wird zum Leben erweckt. Auf die Spielewelt wirkt sich das grundsätzlich positiv aus. 

Grundsätzlich? Das klingt, als hätten Sie Zweifel.
Ich selbst bin kein Freund der digitalen Spielewelt, glaube aber, dass sie für das Unternehmen notwendig ist. Die Kinder heute wachsen mit Technologien auf, die ich mir als Kind nie hätte vorstellen können – und ich bin selbst erst 23. Lego knüpft an die Bedürfnisse dieser Generation an und schafft es, ihr über das Digitale den Zugang zu schaffen zur großartigen, klassischen Spieleerfahrung mit den Plastikklötzen.

Marktanteil der Lego GmbH in ausgewählten Ländern

Sehen Sie in der Digitalisierung eine Gefahr für den Markenkern?
Solange Lego Plastiksteine fertigt, stellt die Digitalisierung keine Bedrohung für die Marke dar. Auch wenn es bereits Versuche gab, das Bauerlebnis zu digitalisieren, etwa mit Lego Digital Design, sehe ich nicht, dass die Plastiksteine in absehbarer Zeit aussterben. Andererseits…

Ja?
… die ersten Lego-Spielzeuge waren bekanntlich aus Holz, insofern ist alles möglich. 

Sie selbst waren in Billund als Designer für die Lego Group tätig. Als sie 2011 anheuerten waren Sie keine 20 Jahre alt und einer der jüngsten Produktdesignern dort überhaupt. Wie war es für Lego zu arbeiten?
Das war eine bemerkenswerte Erfahrung. Abgesehen von meiner Arbeit war das Leben im dänischen Billund einzigartig. Für mein Vorstellungsgespräch reiste ich zum ersten Mal nach Europa. Hier dann für fünfzehn Monate zu leben hat mir einiges gebracht. Ich habe viel über die Spielzeugindustrie gelernt.

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