Gamescom Aldi will die Gaming-Branche aufmischen

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Bei Aldi gibt es mehr als bei der Konkurrenz


Das Besondere: Auf „Aldi Live“ gibt es Computerspiele für PC, Mac und Linux, aber auch für die Konsolen PlayStation und Xbox. Allein Spiele für die Konsole Wii sind nicht im Angebot. Da verhandelt Aldi noch mit Nintendo. Dennoch: Von dem Ausmaß des Angebots ist die Spielewelt überrascht: „Das ist schon eine starke und sehr bemerkenswerte Ansage“, sagt Branchenvertreterin Breitlauch.

Die Anbieter, die bislang im Markt sind, bieten Spiele zumeist nur für eine Plattform an. So konzentriert sich der Marktführer für Spieldownloads, die Online-Plattform Steam, allein auf PC-Spiele. Nintendo, Sony und Microsoft haben für ihre Spielekonsolen Wii, Playstation und Xbox eigene Stores. Viele große Spiele-Publisher haben zudem ihre eigenen Vertriebsplattformen aufgebaut. Ubisoft etwa betreibt den Dienst Uplay. Und bei Aldi gibt es alles auf einer Plattform – ähnlich wie bei Online-Riese Amazon.

Branchenkenner sehen noch einen weiteren Vorteil: Auf der Aldi-Plattform kann nicht nur mit Kreditkarte und PayPal, sondern auch mit Guthaben-Bons bezahlt werden, die bei dem Discounter an der Kasse gekauft werden können. „Das ist ein sehr intelligenter Schachzug“, sagt Niklas Wilke, PwC-Partner und Gaming-Experte.

Insbesondere für Kunden, die im Internet nicht mit Kreditkarte bezahlen wollen. „Für diejenigen wird ein neues Revier eröffnet.“ Auch für Kinder ist die Bon-Bezahloption interessant. Schließlich haben die keine eigene Kreditkarte, können sich nun aber von Oma und Opa einen Aldi-Bon schenken lassen, um ihre Spiele kaufen zu können.

Dass Aldi nun Spiele vertreibt, unterstreicht die wirtschaftliche Bedeutung der Branche. Mit einem Umsatz von 2,74 Milliarden Euro gehört die Gaming-Branche mit ihren über 650 Unternehmen zu den umsatzstärksten Medienbranchen Deutschlands, zeigt eine Studie der Hamburg Media School. Seit Jahren steigt der Umsatz, erst 2016 wurde die Zwei-Milliarden-Marke überschritten.

„Neue technische Möglichkeiten wie Virtual oder Augmented Reality, aber auch die Tatsache, dass die junge Generation sehr technikaffin ist, sorgen dafür, dass der Markt so dynamisch wächst – und das zukünftig auch tun wird“, sagt Spieleexpertin Limpach.

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