Düsseldorf Dem weltgrößten Paketdienst UPS machen hohe Pensionsverpflichtungen und teure Investitionen in sein Zustellnetz zu schaffen. Der Gewinn sei im abgelaufenen Quartal unter dem Strich auf 454 Millionen US-Dollar (338 Millionen Euro) von 1,07 Milliarden Dollar im Vorjahr eingebrochen, teilte der scheidende UPS-Chef Scott Davis am Dienstag mit.
Unter anderem trübten Pensionsaufwendungen von 665 Millionen Dollar die Bilanz. Zudem will der Konzern, der noch im Weihnachtsgeschäft mit Lieferengpässen in seinem Heimatmarkt kämpfte, Geld für die Erweiterung der Zustell-Kapazitäten in den USA locker machen. Davis kürzte daher den Ausblick für 2014. Die Investitionen trieben zwar die Kosten in diesem Jahr in die Höhe, dürften sich in Zukunft aber auszahlen, erklärte UPS.
Die Anleger reagierten enttäuscht: Anteilsscheine des Deutsche-Post -Rivalen verloren im vorbörslichen Handel 3,2 Prozent. Dabei konnte Davis mit Blick auf den Umsatz auch Positives vermelden. Dank des anhaltenden Boom des Online-Handels kletterten die Erlöse des Branchenprimus, allein im US-Heimatmarkt legte der Umsatz um 5,2 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar zu. Und auch aus Europa vermeldete UPS Zuwächse.
UPS steht an der Konzernspitze vor einem Stabswechsel: Neuer Chef des US-Konzerns soll der 58-jährige David Abney werden. Er soll ab September Davis als Vorstandsvorsitzenden ablösen, wie UPS bereits mitgeteilt hatte. Er wird der elfte UPS-Chef in der 107-jährigen Geschichte des Traditionskonzerns.