Gute Aussichten für Schokoladen-Fans? Kakaopreise sinken wieder

Für Schokolade braucht man viele Zutaten. Kakao und Nüsse zum Beispiel. Weil diese Produkte lange teuer geworden sind, zog mancher Hersteller Konsequenzen. Wie wird das 2017?

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Die größten Kalorienbomben
ColaDie Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor den Folgen übermäßigen Zuckerkonsums und empfiehlt etwa für einen gesunden Erwachsenen, die tägliche Zufuhr auf rund 25 Gramm zu beschränken. In einer 330 Milliliter Flasche Cola stecken immerhin neun Teelöffel Zucker, was in etwa 36 Gramm entspricht - das Limit wäre mit einer kleinen Flasche Coca-Cola also schon gesprengt. Ein Blick auf weitere Kalorienbomben: Quelle: REUTERS
Ketchupflaschen Quelle: dpa
Wurst Quelle: dpa
Gummibärchen Quelle: dpa/dpaweb
Gläser mit Saft Quelle: obs
Milch in einem Glas Quelle: dpa
Ein gefangener Fisch Quelle: dapd

Die Kakaopreise sinken Expertenangaben zufolge wieder. In diesem Jahr kämpften Schokoladenhersteller mit einem besonders hohen Kakaopreis. Eine schlechte Zwischenernte in Westafrika trieb die Preise für Kakaobohnen stark nach oben - mittlerweile ist aber Besserung in Sicht, wie Rohstoffanalystin Michaela Kuhl von der Commerzbank erklärte.

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Die Bank beobachtet, wie sich die Preise für Kakaobohnen - also das unverarbeitete Produkt - entwickeln. Ein Sprecher des Schokoladenherstellers Ritter Sport berichtet auch von hohen Preisen für Haselnüsse. Neben Kakao seien vor allem Nüsse der große Kostentreiber: „Das erwarten wir so auch für 2017“, sagte er.

Lange Jahre hätten sie auf das Prinzip „alle Sorten ein Preis“ gesetzt, erklärte der Sprecher. Das Schokoladengeschäft sei aber eines mit sehr geringen Margen, vom Umsatz bleibe also wenig Gewinn. In diesem Jahr hätten sie ihre Nusstafeln deswegen ausgegliedert, sie würden etwas teurer verkauft. Angeboten würden dafür auch Tafeln mit der teureren Sorte Macadamia.

Von hohen Kakaopreisen berichteten auch die Schweizer Lindt & Sprüngli und der Hersteller Rübezahl aus Baden-Württemberg. Analystin Kuhl erklärte, etwa 70 Prozent der weltweiten Kakaoernte stammten aus Westafrika, etwa von der Elfenbeinküste und aus Ghana. In der Elfenbeinküste sei die Zwischenernte, die im Frühjahr begonnen habe, etwa 40 Prozent schlechter ausgefallen - etwa wegen großer Trockenheit.

Auch die Ernte in Brasilien enttäuschte laut Commerzbank. Der Effekt: Weil Kakao knapper wurde, stieg der Preis. Im Sommer habe man an der Börse in London etwa 2500 britische Pfund je Tonne gezahlt - ein Sechs-Jahres-Hoch, wie Kuhl sagte. Mittlerweile zahle man ein Viertel weniger, weil für die kommenden Wirtschaftsjahre bessere Ernten erwartet würden. Zuletzt fiel der Kakaopreis in London sogar auf ein Drei-Jahres-Tief von rund 1700 Pfund je Tonne.

Auch bei den verarbeiteten Kakaoprodukten zeichnet sich eine Entspannung ab. Bei den Rohstoffpreisen von Kakaomasse und Kakaobutter sei man mittlerweile wieder vom Peak herunter, teilte der Geschäftsführer des Unternehmens Rübezahl mit.

Problematisch bei den Rohstoffpreisen seien die Schwankungen, erklärte er. Der Lebensmittelhandel bestimme die Ladenverkaufspreise prinzipiell autonom. „Wenn man die Rohstoffsituation der letzten Monate als Basis nimmt, müsste es bei Ganzjahresartikeln eigentlich zu einer Erhöhung des Ladenverkaufspreises kommen“, teilte er mit.

Zur Frage, wie sich Preise für Verbraucher konkret 2017 entwickeln werden, äußern sich Hersteller und Verbände mit Hinweis auf das Kartellrecht nicht. Das Kartellrecht verbietet Preisabsprachen zwischen Herstellern, weil sie den Wettbewerb einschränken.

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