Hafenkonzern HHLA kann Ukraine-Krise nicht umschiffen

Die Krise in der Ostukraine hat den Containerverkehr im Hamburger Hafen gebremst. Dennoch werden in diesem Jahr zehn Millionen Container aus der Hansestadt verschifft. Insbesondere das Russlandgeschäfte schrumpfte.

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The show must go on: Container werden auf dem Container Terminal Altenwerder (CTA) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) im Hamburger Hafen umgeschlagen. Quelle: dpa

Hamburg Die Ukraine-Krise bremst das Wachstum des Hamburger Hafens beim Containerverkehr nicht so stark wie befürchtet. Im laufenden Jahr würden voraussichtlich rund 9,7 Millionen Standardcontainer (TEU) an den Kaimauern von Deutschlands größten Seehafen bewegt, teilte der Verein Hafen-Marketing am Montag mit.

Dies wären vier Prozent mehr als im Vorjahr, als 9,3 Millionen Stahlboxen an den Terminals von Logistikfirmen wie der HHLA, Eurogate und Buss verschifft wurden beziehungsweise dort ankamen. Damals hatte der Containerumschlag nur marginal stärker zugelegt.

In den ersten neun Monaten 2014 profitierte die Hansestadt vor allem vom zweistelligen Wachstum im Containerverkehr mit China, Hamburgs größtem Handelspartner. Im Vergleich dazu legten die Zubringer-Transporte (Feeder) in Ostseeländer deutlich langsamer zu, was auch an den Sanktionen des Westens gegen Russland wegen der Ukraine-Krise lag.

Der Containerverkehr mit russischen Häfen schrumpfte um 5,7 Prozent auf 504.000 TEU. Insgesamt wurden bis Ende September in der Hansestadt 7,4 Millionen Container bewegt, plus 6,4 Prozent. Damit wuchs der Hamburger Hafen erneut stärker als die konkurrierenden Nordsee-Häfen Rotterdam und Antwerpen. Seinen Marktanteil baute Hamburg auf 26,7 (Vorjahr 26,1) Prozent aus.

Wegen der immer größeren Containerschiffe, die Hamburg ansteuern, dringt die Hafenwirtschaft darauf, dass die Elbe möglichst bald erneut vertieft wird. Von Januar bis September hätten 374 Riesenfrachter mit Platz für jeweils mehr als 10.000 Standardcontainer Europas zweitgrößten Hafen angelaufen, fast ein Viertel mehr als im Vorjahr. Im Januar werde das erste Mega-Schiff mit Platz für 19.000 TEU der Reederei China Shipping in Hamburg erwartet.

Eine rasche Abfertigung solche Riesen sei nur bei einer weiteren Ausbaggerung der Elbe möglich, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch. Die geplanten Baggerarbeiten ruhen seit mehr als zwei Jahren, weil Umweltverbände dagegen geklagt haben. Das Bundesverwaltungsgericht hatte Anfang Oktober eine Entscheidung vertagt und will erst abwarten, wie der Europäische Gerichtshof in einem anderen Fall urteilt. Danach wollen sich die Leipziger Richter dann erneut mit dem Fall befassen.

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