Handelskonzern mit schlechten Zahlen Metro streicht die Dividende

Metro ist in den ersten neun Monaten deutlich tiefer in die roten Zahlen gerutscht: Ende September stand unter dem Strich ein Verlust von 71 Millionen Euro. Deutschlands größter Handelskonzern will den Aktionären erstmals in seiner Geschichte die Dividende streichen.

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Der Vorstandsvorsitzende des Metro-Konzerns, Olaf Koch (r), und Finanzvorstand Mark Frese kommen am Donnerstag bei der Vorstellung der Unternehmensbilanz. Quelle: dpa

Deutschlands größter Handelskonzern Metro will den Aktionären erstmals in seiner Geschichte die Dividende streichen. Grund dafür ist die Bilanz des auf neun Monate verkürzten (Rumpf-)Geschäftsjahres 2013: Ende September wies der Handelsriese unter dem Strich einen Verlust von 71 Millionen Euro aus (Vorjahr: minus 14 Millionen Euro). Die Zahlen sind allerdings nur begrenzt aussagekräftig. Denn der Konzern verdient traditionell einen Großteil seines Gewinns im Weihnachtsquartal, das in diesem Jahr in der Bilanz fehlt.

Spuren im Zahlenwerk hinterließen aber auch das weiterhin schwierige wirtschaftliche Umfeld in vielen Teilen Europas, ungünstige Wechselkursschwankungen und der Verkauf des Osteuropa-Geschäfts der Lebensmittelkette Real. Die Folge: Der Umsatz des Handelsriesen sank um 2,2 Prozent auf 46,3 Milliarden Euro.

Konzernchef Olaf Koch, der die Metro wieder stärker auf Wachstum trimmen will, zeigte sich dennoch mit der Entwicklung des Konzerns zufrieden. Die Metro AG sei in den vergangenen neun Monaten „sehr gut vorangekommen“, schrieb er in einem Brief an die Aktionäre. In vielen Ländern habe der Konzern seine Marktanteile ausgebaut. Zur Metro AG gehören neben den gleichnamigen Großmärkten auch die Elektronikketten Media Markt und Saturn, die Real-Supermärkte und die Kaufhof-Warenhäuser.

Einzig die Metro-Großmärkte schrieben in den neun Monaten des Geschäftsjahres 2013 schwarze Zahlen. Real und Kaufhof konnten ihre Verluste immerhin im Vorjahresvergleich reduzieren. Bei Media Markt und Saturn fielen sie dagegen mit 33 Millionen Euro gut fünf Mal so hoch aus wie im Vorjahr. Schuld daran waren nicht zuletzt Preissenkungen, mit denen die Elektronikketten gegenüber der Online-Konkurrenz wettbewerbsfähiger werden wollten.

Für das Geschäftsjahr 2013/2014 rechnet der Konzern - bereinigt um Portfolioveränderungen und Währungseinflüsse - wieder mit einem leichten Umsatzplus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern vor Sonderfaktoren soll „spürbar“ über dem bereinigten Vorjahreswert liegen.

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