Hapag-Lloyd Fusion mit chilenischer Reederei rückt näher

Die Fusion von Hapag-Lloyd mit dem chilenischem Konkurrenten CSAV rückt scheinbar in greifbare Nähe: Reedereien unterzeichneten eine Absichtserklärung. Der nächste Schritt ist die umfassende Buchprüfung.

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Nächste Phase: Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd und das chilenische Unternehmen CSAV kommen bei der Zusammenlegung des Containergeschäftes voran. Quelle: dpa

Berlin/Santiago Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd und der chilenische Konkurrent Compania Sud Americana de Vapores (CSAV) kommen mit ihren Plänen für eine Zusammenlegung des Containergeschäftes voran. Die Gespräche gingen in die nächste Phase, erklärte Hapag-LLoyd am Mittwochabend in einer Pflichtmitteilung. Beide Unternehmen hätten eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, die aber nicht bindend sei. Im nächsten Schritt sollen die Bücher umfassend geprüft werden. Die Hamburger würden durch die Fusion zur Nummer 4 in der Weltliga der Linienreedereien aufsteigen.

CSAV erklärte zudem, mit 30 Prozent der Hapag-Anteilsscheine größter Eigner der Reederei werden zu wollen. Die beiden Unternehmen erwarten von der Fusion Einsparungen im Volumen von 300 Millionen Dollar jährlich.

Hapag-Lloyd soll im Rahmen von zwei Kapitalerhöhungen 740 Millionen Euro an frischem Geld einsammeln. Dabei sei ein Börsengang von Hapag vorgesehen. Der Reisekonzern TUI, der noch mit 22 Prozent an Hapag-Lloyd beteiligt ist, dringt immer wieder auf einen Börsengang des Unternehmens.

Der Gang auf das Parkett der Traditionsreederei war in den vergangenen Jahren mehrfach ins Auge gefasst worden, zuletzt Anfang 2011. Damals machten das Erdbeben in Japan und wackelige Börsen danach einen Strich durch die Pläne.

Hapag-Lloyd hatte Anfang Dezember mitgeteilt, mit CSAV über eine Kombination des Geschäfts oder eine andere Form der Zusammenarbeit zu verhandeln. Im Frühjahr 2013 war am Streit der Großaktionäre ein Versuch von Hapag-Lloyd gescheitert, mit dem Lokalrivalen Hamburg Süd einen Schifffahrtsriesen zu bilden. Auch dabei ging es darum, in der unter Überkapazitäten und Treibstoffkosten leidenden Branche durch den gemeinsamen Einsatz von Schiffen die Kosten zu senken.

Hapag-Lloyd ist mit 152 Schiffen und einer Kapazität von 730.000 Standardcontainern die weltweit fünftgrößte Containerlinie, CSAV liegt mit 260.000 Standardcontainern auf Rang 20. Weltmarktführer ist die dänische Maersk. Die Reeder liefern sich seit Jahren einen ruinösen Preiskampf.

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