Hapag-Lloyd Preiskampf lässt Gewinn einbrechen

Der Linienreederei Hapag-Lloyd hat der Preiskampf in der Branche im abgelaufenen Geschäftsjahr schwer zugesetzt. Das operative Gewinn brach 2016 um gut zwei Drittel auf 126 Millionen Euro ein.

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Der scharfe Wettbewerb in der Branche, das verhaltene Wirtschaftswachstum in vielen Teilen der Welt und sinkende Frachtraten hatten Hapag-Lloyd im ersten Halbjahr Verluste beschert. Quelle: dpa

München Bei Deutschlands größter Containerreederei Hapag-Lloyd ist wegen deutlich niedrigerer Frachtraten der Gewinn eingebrochen. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte das Ergebnis 2016 um 66 Prozent auf 126 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Der Umsatz sackte trotz einer höheren Transportmenge um 12,5 Prozent ab auf 7,7 Milliarden Euro.

Der scharfe Wettbewerb in der Branche, das verhaltene Wirtschaftswachstum in vielen Teilen der Welt und sinkende Frachtraten hatten Hapag-Lloyd im ersten Halbjahr Verluste beschert. Seit Jahresmitte ziehen die Preise wieder an, in der Folge legten auch die Hanseaten zu. Im vierten Quartal sprang der Betriebsgewinn binnen Jahresfrist von knapp 18 auf 100 Millionen Euro.

Sinkende Frachtraten und hohe Überkapazitäten beuteln die Schifffahrtsbranche seit Jahren. Deshalb schließen sich immer mehr Reedereien zusammen oder bilden Allianzen, um ihre Kosten zu senken. Hapag-Lloyd hatte 2014 die Containersparte der Reederei CSAV aus Chile übernommen und will im ersten Quartal 2017 die geplante Fusion mit dem arabischen Rivalen UASC (United Arab Shipping Company) unter Dach und Fach bringen.

Zuletzt hatte es Verzögerungen gegeben, weil sich Insidern zufolge Banken aus der Finanzierung zurückziehen wollten. Ein Hapag-Lloyd-Sprecher sagte, es werde an den letzten Finanzierungen gearbeitet. „Wir sind auf der Zielgeraden.“

Von der Fusion mit UASC erhofft sich der Konzern hohe Einsparungen. Niedrigere Kosten, auch aus dem Zusammenschluss mit CSAV, und niedrigere Ölpreise sorgten im vergangenen Jahr dafür, dass die Transportaufwendungen um 12,3 Prozent sanken. Die Zahl der transportierten Standardcontainer (TEU) stieg um 2,7 Prozent auf 7,6 Millionen. Details zu den Ergebnissen des Jahres 2016 will Hapag-Lloyd am 24. März vorlegen.

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