Die wichtigsten Beteiligungen im Rocket-Imperium und ihre letzten Bewertungen
Unternehmen: Delivery Hero
Unternehmensart: Essenslieferdienst
Bewertung: 2,95 Milliarden Euro (bei letzter Finanzierungsrunde)
Anteil Rocket Internet: 37,7 %
Quelle: Unternehmen, Stand: März 2017
Unternehmen: HelloFresh
Unternehmensart: Kochboxen-Versender
Bewertung: 2,00 Milliarden Euro (bei letzter Finanzierungsrunde)
Anteil Rocket Internet: 53,0 %
Unternehmen: Jumia
Unternehmensart: Versandhandel
Bewertung: 1,24 Milliarden Euro (bei letzter Finanzierungsrunde)
Anteil Rocket Internet: 28,4 %
Unternehmen: Global Fashion Group
Unternehmensart: Bekleidungsversand
Bewertung: 1,03 Milliarden Euro (bei letzter Finanzierungsrunde)
Anteil Rocket Internet: 20,4 %
Unternehmen: Westwing
Unternehmensart: Shopping-Community
Bewertung: 0,48 Milliarden Euro (bei letzter Finanzierungsrunde)
Anteil Rocket Internet: 31,8 %
Unternehmen: Home24
Unternehmensart: Möbelversand
Bewertung: 0,42 Milliarden Euro (bei letzter Finanzierungsrunde)
Anteil Rocket Internet: 42,9 %
Während Abschreibungen das Gesamtergebnis von Rocket Internet belasten, haben die großen Beteiligungen ihre Verluste 2016 eindämmen können. Das operative Minus (Ebitda) ausgewählter Start-Ups - vom Kochbox-Anbieter HelloFresh bis zu den Möbelhändlern Westwing und Home24 - schrumpfte um 234 Millionen auf rund 360 Millionen Euro. Der Umsatz legte zugleich um 29 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zu, wie das Berliner Unternehmen am Dienstag mitteilte. "Im Jahr 2016 haben unsere ausgewählten Unternehmen weitere Fortschritte auf dem Weg in Richtung Profitabilität erzielt", sagte Vorstandschef Oliver Samwer. Bis Jahresende sollen wie geplant drei Beteiligungen die Gewinnzone erreichen. Der Aktienkurs blieb nach Bekanntgabe der Bilanz mit 16,31 Euro nahezu unverändert.
Bei Rocket selbst schlug vor allem wegen Abschreibungen beim Modehändler Global Fashion Group ein Verlust von 741,5 Millionen Euro zu Buche. Die liquiden Mittel lagen Ende März bei 1,5 Milliarden Euro, die bei ausgewählten Unternehmen zusätzlich bei etwa 800 Millionen Euro. "Wir sind sehr gut ausgestattet", sagte Finanzchef Peter Kimpel. Rockets Geschäft - das Gründen von Start-ups nach dem Fließbandprinzip - verschlingt viel Geld. Anleger waren zuletzt verunsichert, ob es dem Konzern gelingen wird, dies über Verkäufe und Börsengänge wieder einzuspielen. Wann es zu einem Börsengang komme, ließ Samwer offen. Das Börsenumfeld habe sich verbessert, sagte Finanzchef Kimpel lediglich.
Als Hoffnungsträger gilt vor allem der Lieferdienst Delivery Hero ("Lieferheld", "Pizza.de", "Foodora"). Dieser erklärte am Montag, "verschiedene Finanzierungsoptionen, einschließlich eines potenziellen Börsengangs" zu prüfen. Das Unternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern in gut 40 Ländern wird mit mehr als drei Milliarden Euro bewertet. Rocket war zuletzt unter Druck geraten, nachdem Großaktionär Kinnevik im Februar überraschend die Hälfte seiner Anteile abgestoßen hatte.