Immobilienfirma TAG hofft auf Deal mit der BayernLB

Die BayernLB plant den Verkauf der DKB Immobilien. Auf die rund 25.000 Wohnungen macht sich die Hamburger TAG Immobilien Hoffnung. Eine Kapitalerhöhung soll die Finanzierung absichern.

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Die Fassade eines Hochhauses: Die BayernLB will sich von der DKB Immobilien trennen. Quelle: dpa

Frankfurt Keine drei Wochen nach dem Verkauf der LBBW-Immobilien steht in Deutschland der nächste große Immobiliendeal an. Die BayernLB will die DKB Immobilien abstoßen, die rund 25.000 Wohnungen überwiegend in Ostdeutschland bewirtschaftet. Der Marktwert der Immobilien liegt bei gut einer Milliarde Euro. Hoffnungen auf den Zuschlag macht sich die Hamburger TAG Immobilien. Vorstandschef Rolf Elgeti kündigte am Mittwoch bereits eine Kapitalerhöhung an, um die Finanzierung abzusichern. Es ist die fünfte Kapitalerhöhung seit Anfang 2011. Elgeti geht davon aus, dass er für den Kauf des DKB-Pakets 160 Millionen Euro Eigenkapital aufbringen muss.

Insgesamt will TAG bis zu 20,6 Millionen neue Aktien ausgeben. Das würde dem Unternehmen auf jeden Fall einen dreistelligen Millionenbetrag in die Kasse spülen. Das im Kleinwerteindex SDax gelistete Papier notierte am Mittwoch unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachrichten zwei Prozent im Minus bei 6,20 Euro. Die neuen Aktien sollen den Aktionären voraussichtlich vom 2. bis 16. März angeboten werden - sie können für jeweils elf alte Aktien drei neue erwerben.

Der Verkaufsprozess für die DKB Immobilien läuft erst seit November. Mit dem anstehenden Verkauf der ebenfalls zur BayernLB gehörenden GBW Immobilien im Süden der Republik habe die Transaktion nichts zu tun, berichteten Insider. Die DKB Immobilien äußerte sich nicht zur Sache. Auch die BayernLB lehnte einen Kommentar ab. Die Landesbank muss sich auf Druck der EU gesundschrumpfen und Bereiche außerhalb des Kerngeschäfts verkaufen. Dazu zählen auch die Immobilientöchter.

TAG geht davon aus, dass die Entscheidung über die DKB Immobilien noch im März fällt. „Die TAG sieht sich in dem Bieterverfahren gut positioniert und rechnet sich gute Chancen auf die Annahme ihres Angebots aus“, teilte das Unternehmen mit. Dass sich ein Bieter vor der offiziellen Entscheidung an die Öffentlichkeit wagt, ist ungewöhnlich. Branchenkreisen zufolge sind auch noch andere strategische Interessenten im Rennen. Allerdings sei der Andrang nicht so groß gewesen wie bei den LBBW-Immobilien, wo am Ende Patrizia mit Co-Investoren für 1,4 Milliarden Euro den Zuschlag erhalten hatte. „Der Sanierungsbedarf ist recht hoch, der Leerstand auch“, beschrieb einer der Insider das Portfolio der DKB Immobilien.

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