Immobilienkonzern IVG will Spezialfonds nun doch behalten

Eigentlich will sich der Immobilienkonzern IVG nach seiner Planinsolvenz auf das Bestandsgeschäft mit eigenen Immobilien fokussieren. Das Geschäft mit Spezialfonds soll nun allerdings doch nicht verkauft werden.

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Der Immobilienkonzern IVG hat seinen Sitz in Bonn. Quelle: dpa

Frankfurt Der frisch sanierte Immobilienkonzern IVG hat sich gegen einen Verkauf seines Geschäfts mit Spezialfonds („Institutional Funds“) entschieden. Etliche Interessenten hätten in den vergangenen Wochen vorgesprochen, allerdings vergeblich, sagte der neue Vorstandschef Ralf Jung am Donnerstag. „Es gibt keinen finanziellen Grund, sich von dem Geschäft zu trennen.“

IVG Institutional Funds bewerten Branchenkenner mit etwa 200 Millionen Euro. Die Sparte verwaltet mit knapp 200 Mitarbeitern ein Immobilienvermögen von rund elf Milliarden Euro und steuerte zuletzt gut ein Zehntel zum operativen Konzernergebnis bei. Die Büro- und Einzelhandelsimmobilien befinden sich in Europa. Die IVG hatte zuletzt erwogen, gemeinsam mit Investmentbanken die strategischen Optionen für den Bereich auszuloten – den Prozess dann aber auf halber Strecke gestoppt. Offenbar stimmten die Preisvorstellungen nicht überein.

Zum Kerngeschäft der „neuen“ IVG gehören die Spezialfonds eigentlich nicht mehr. Das Bonner Unternehmen will sich nach seiner Planinsolvenz auf das Bestandsgeschäft mit eigenen Immobilien fokussieren. Damit soll die Komplexität reduziert und das Risiko reduziert werden. Inzwischen haben etliche Hedgefonds das Sagen, die sich in der Krise über die Schulden eingekauft haben. Sie sind für gewöhnlich eher an einer Verwertung der einzelnen Geschäftsteile interessiert.

Weiterhin am Laufen ist laut Jung der Verkaufsprozess für den riesigen Geschäftskomplex „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen. Bis Weihnachten solle das Bieterfeld weiter ausgesiebt werden. Reuters hatte Ende November aus Branchenkreisen erfahren, dass insgesamt sechs Offerten vorliegen. Darunter seien der Finanzinvestor Blackstone, der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock, der Immobilienentwickler Tishman Speyer sowie große Fonds aus Asien und Nahost.

Insidern zufolge stand das Sorgenkind „Squaire“, bei dem die Baukosten aus dem Ruder gelaufen waren, zuletzt noch mit rund 700 Millionen Euro in den Büchern. Der Konzern hofft auf einen Verkaufsabschluss im ersten Halbjahr 2015.

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