Insolvente Fluggesellschaft Bieterfrist für Air Berlin beendet

Der Schlusshammer ist gefallen: Seit Freitag, 14 Uhr, nimmt Sachwalter Lucas Flöther keine Angebote mehr für die insolvente Air Berlin an. Eine Entscheidung über die Zukunft der Airline soll erst am 24. September folgen.

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Die Lufthansa habe für 70 bis 90 Maschinen von Air Berlin einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag geboten, heißt es aus Verhandlungskreisen. Quelle: dpa

Berlin Im Rennen um die insolvente Air Berlin ist die erste Etappe beendet. Die Bieterfrist endete nach Unternehmensangaben planmäßig am Freitag um 14 Uhr. Nach den Ankündigungen der Interessenten dürften mehrere Angebote eingegangen sein, Air Berlin hat sich dazu bislang aber nicht geäußert.

Die Gläubiger sollen am 21. September beraten und vier Tage später über die Zukunft der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft sowie ihrer mehr als 8000 Beschäftigten entscheiden. Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, nachdem der Großaktionär Etihad weitere Finanzspritzen für die defizitäre Airline ausgeschlossen hatte.

Die Lufthansa hat wie erwartet ein Angebot für Teile der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin abgegeben. Dies sagte ein Sprecher von Deutschlands größter Airline am Freitag zu Reuters und fügte hinzu: „Über die Inhalte des Angebots wurde Stillschweigen vereinbart.“ Aus Verhandlungskreisen war zuvor verlautet, dass die Lufthansa für 70 bis 90 Maschinen einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag biete.

Insgesamt seien mehrere Angebote eingegangen, so das Unternehmen. Sachwalter Lucas Flöther und sein Team würden nun die Offerten für Air Berlin als Ganzes oder Teile davon sichten, sagte Air-Berlin-Sprecher Ralf Kunkel am Freitag zu Reuters TV in Berlin. „Der aktuelle Stand zum Ende der Frist heute 14 Uhr ist, dass wir mehrere Angebote bekommen haben, die wir jetzt sehr detailliert auswerten müssen.“ Das werde einige Tage dauern. „Die endgültigen Entscheidungen werden wir dann am 25. September treffen.“

Auch die Berliner Logistikfirma Zeitfracht hat ihren Hut den Ring geworfen und für die Tochterfirmen Leisure Cargo GmbH, die Regionalflugtochter Walter (LGW) und die Air Berlin Technik geboten. Das Angebot sieht nicht vor, weitere Flugzeuge oder Destinationen (Slots) zu übernehmen.“

„Wir gehen fest davon aus, dass wir damit rund 1000 Arbeitsplätze der insolventen Air Berlin Gruppe sichern und unsere Zeitfracht Gruppe zu einem gut etablierten Luftfracht-Carrier ausbauen können“, erklärte Firmenchef Wolfram Simon. Den angebotenen Kaufpreis nannte er nicht.

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