Insolvenzen und Pleiten Welche Unternehmen den Laden dicht machen

Die Pleiten von Großunternehmen finden am meisten Beachtung, doch in der Masse sind es Insolvenzen von Mittelständler, die tausende Arbeitsplätze kosten. Welchen Firmen zuletzt das Geld ausging.

RenaDer Niedergang hatte sich bereits abgezeichnet: Das Unternehmen Rena, das Maschinen für die Solarindustrie fertigt, litt seit längerem unter schwindendem Absatz. Allein im dritten Quartal 2013 vermeldete das Unternehmen einen Verlust in Höhe von 5,5 Millionen Euro. Im Februar dann musste Unternehmenschef Jürgen Gutekunst die Pleite der Tochtergesellschaft SH+E verantworten. Gutekunst will das Unternehmen nun in Eigenregie sanieren. Ob, wann und wie viel ihrer Einlagen Anleihegläubiger jedoch wiedersehen werden, darüber will das Unternehmen derzeit noch keine Angaben machen. Insgesamt stehen 77 Millionen Euro auf dem Spiel, die Anleger dem Unternehmen in den Jahren 2010 und 2013 auf Etappen geliehen hatten. Klaus Nieding, Kapitalanlagerechtler und Vorstand der Nieding+Barth Rechtsanwaltsaktiengesellschaft empfiehlt Anleihegläubigern jetzt, mit einer Stimme zu sprechen: „Die Anleihegläubiger sollten ihre Interessen bündeln, um als große Gläubigergruppe ihre Interessen im Restrukturierungsverfahren durchzusetzen.“ Nieding rechnet damit, dass „die Gesellschaft zügig an die Anleihegläubiger mit einem Restrukturierungsplan herantreten und eine Anleihegläubigerversammlung einberufen wird“. Quelle: dpa
Münchener AbendzeitungSie stand in den 80er Jahren Pate erfolgreiche TV-Serie „Kir Royal - Aus dem Leben eines Klatschreporters" - jetzt steht sie vor dem Aus. Die AZ hat am 5. März 2014 einen Insolvenzantrag gestellt. Sinkende Anzeigenerlöse, sinkende Leserzahlen und hohe Druckkosten seien der Grund, sagte Herausgeber Johannes Friedmann. 110 Mitarbeiter sind betroffen, davon rund 50 in der Redaktion. „Es gab kaum jemals ein gutes Jahr in der Abendzeitung“, seitdem er 1986 die Geschäfte übernommen habe, sagte Friedmann. Man hätte den Schritt „schon viel früher gehen müssen - vor zehn Jahren.“ Ein Investor ist nicht in Sicht. Der Süddeutsche Verlag, an dem die Familie Friedmann mit 18,75 Prozent beteiligt, hat kein Interesse an einer Übernahme. Auch von Dirk Ippen, der den „Münchner Merkur“ und die Münchner Boulevardzeitung „tz“ verlegt scheint nicht interessiert. AZ-Herausgeber Friedmann sieht auch im Internet einen Grund für die Probleme der Abendzeitung: „Das, was eine typische Boulevardzeitung ausmacht, ist (...) durch das Internet weitgehend bedeutungslos geworden.“ Quelle: dpa
Zamek Der Düsseldorfer Lebensmittelhersteller hat am 25.2.2014 Insolvenz angemeldet. Der 1932 gegründete Familienbetrieb produziert mit rund 520 Beschäftigten in Düsseldorf und Dresden, Tütensuppen, Würzmischungen und Fertiggerichte, die sich - oft auch als Eigenmarken - in den Supermarktregalen wiederfinden. Zwei Sanierungsexperten der auf Konkursverfahren spezialisierten Kanzlei Metzeler von der Fecht sowie zwei weitere Anwälte betreuen Zamek als vorläufige Sachwalter. Die Geschäfte laufen vorerst weiter. Das Unternehmen befindet seit längerem in Turbulenzen. Im Geschäftsjahr 2012/2013 wies Zamek einen Verlust von mehr als 10 Millionen Euro aus. Die Umsätze brachen um acht Prozent auf knapp 74 Millionen Euro ein. Mehrheitsgesellschafter Bernhard Zamek hatte im Oktober 2013 „drastische Einsparmaßnahmen“ und den Abbau von weiteren 85 Stellen angekündigt. Außerdem wollte er Teile der Produktion nach Polen verlagern. An der Spitze sollte der Sanierungsexperte Reiner Wenz für frischen Wind sorgen. Er ersetzte im Februar Geschäftsführerin Petra Zamek. Doch gelang es ihm offenbar nicht mehr schnell genug, das Steuer herumzureißen. Quelle: dpa
Strauss InnovationFür die insolvente Warenhauskette interessieren sich rund ein Dutzend Investoren Außerdem sollen nicht zukunftsfähige Standorte bis zur Mitte des Jahres geschlossen werden. Dies berichtet die "Rheinische Post". Strauss Innovation hatte am 30. Januar 2014 beim Amtsgericht Düsseldorf einen Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens eingereicht. Betroffen sind 1400 Mitarbeiter in 96 Filialen und 59 deutschen Städten. Das Unternehmen gehört dem US-Investor Sun Capital, dem auch der Versandhändler Neckermann gehörte. Strauss möchte zunächst einen eigenen Insolvenzplan vorlegen, bevor in drei Monaten das eigentliche Insolvenzverfahren eröffnet wird. Schuld an der Misere sollen die Wetterkapriolen im vergangenen Jahr sein. Das Frühjahr war zu kalt - Gartenmöbel & Co. blieben stehen - der Winter zu mild - auch die warmen Socken und Daunenjacken blieben hängen. Quelle: dpa
Kaiser GmbHDrei Monate nach dem Insolvenzantrag (12.12.2013) stellt der bayerische Automobilzulieferer die Weichen für die Zukunft. Der Betrieb laufe stabil und man habe neue Aufträge eingeholt, so Insolvenzverwalter Michael Jaffé, bekannt durch die Sanierung des Wohnwagen-Herstellers Knaus Tabbert. Die rund 650 Mitarbeiter im Stammsitz in Aicha vorm Wald und Straßkirchen-Salzweg erhalten seit Februar wieder reguläre Lohn und Gehalt. Die Suche nach Investoren läuft. Jaff´: "Es gibt mehrere Interessenten, die sich (...) mit einem Einstieg bei Kaiser befassen. Unser Ziel ist es, bis Jahresmitte eine dauerhafte Fortführungslösung zu realisieren." Kaiser erwirtschaftet rund 90 Millionen Euro Umsatz und lieferte 2012 rund 24 Millionen aus - darunter Airbag- und Antriebs-Komponenten, Bremsscheiben und –trommeln, Gehäuse für ABS, Kupplung, Getriebe, Hinterachsen und Zylinderblöcke. Alleiniger Eigentümer und Geschäftsführer ist der Gründer Klaus-Peter Kaiser. Von 2000 bis 2008 wuchs Kaiser rasant und verdreifachte nahezu den Umsatz. Nach dem krisenbedingten Einbruch in 2009 hatte der Zulieferer zuletzt wieder an dieses Wachstumstempo anknüpfen können - das reichte allerdings nicht aus, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Quelle: Screenshot
Weltbild VerlagDas insolvente Medienunternehmen bekommt einen neuen Investor. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz gab dem Düsseldorfer Familienunternehmen Droege International Group den Zuschlag und brach die Verhandlungen mit dem Münchner Finanzinvestor Paragon Partners ab. Gemeinsam werde man die Sanierung mit dem geplanten Abbau von Stellen und Buchläden fortsetzen: "Die Restrukturierung für sich ist noch nicht abgeschlossen." Droege zeichnet eine Kapitalerhöhung von 20 Millionen Euro und erhält im Gegenzug eine 60-prozentige Beteiligung. Die übrigen 40 Prozent hält Geiwitz für die Gläubiger. Nach den bisherigen Plänen sollen 167 Filialen erhalten bleiben, die Zahl könnte aber weiter schrumpfen. Weltbild hatte am 10. Januar 2014 Insolvenz beantragt. Der Aufsichtsrat sah keine Finanzierungsmöglichkeit für eine Sanierung. Noch sind 2100 Mitarbeiter bei Weltbild beschäftigt. Der Augsburger Verlag war eines der größten Medienhäuser in Europa und gehörte zwölf katholischen Diözesen in Deutschland, dem Verband der Diözesen Deutschlands sowie der katholischen Soldatenseelsorge in Berlin. Weltbild litt zuletzt auch unter der Konkurrenz des US-Giganten Amazon. Konkreter Auslöser für die aktuellen Schwierigkeiten war nach Unternehmensangaben ein Umsatzrückgang in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2013/14. Quelle: dpa
Das börsennotierte Unternehmen getgoods AG mit Sitz in Frankfurt (Oder) geht in Insolvenz. Vorstandschef Markus Rockstädt-Mies: "Am Donnerstag haben wir Insolvenz für unsere Vertriebsgesellschaft angemeldet. Am Freitag erfolgt die Insolvenzanmeldung für die AG. Ob weitere Tochtergesellschaften ebenso den Weg der Insolvenz gehen, wird noch geprüft." Der Geschäftsbetrieb des Online-Händlers mit rund 200 Mitarbeitern werde jedoch weiter gehen. Auf einer Mitarbeiterversammlung wolle der eingesetzte Insolvenzverwalter über das weitere Vorgehen informieren. "Parallel dazu läuft die Investorensuche. Dazu gab und gibt es hoffnungsvolle Gespräche", sagte Rockstädt-Mies. Quelle: Presse
Der schwer angeschlagene TV-Hersteller Loewe stellt nach monatelangen Rettungsversuchen einen Insolvenzantrag. Loewe-Chef Matthias Harsch hofft nun, bis Ende des Monats einen Investor zu finden: "Wir haben sechs Angebote von Investoren, über die wir in den kommenden vier Wochen entscheiden" Ohne Investor sei es "natürlich aus". Loewe schreibt seit Jahren Verluste und leidet unter der harten koreanischen Konkurrenz wie Samsung und LG Electronics.. Im ersten Halbjahr brach der Umsatz um fast 40 Prozent auf 76,5 Millionen Euro ein, die Anleger flohen in Scharen, die Aktie sackte um ein Drittel auf 4,10 Euro ab. Im Sommer beantragen die Kronachern ein Schutzschirmverfahren, um zunächst Ruhe vor den Gläubigern zu haben. Im Zuge der Sanierung verloren mehr als 300 der über 1000 Mitarbeiter ihren Jobz. Mit der nun folgenden Planinsolvenz ist Loewe seine Gläubiger los, das Unternehmen formal entschuldet. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Pleite wird kein Insolvenzverwalter eingesetzt. Die Geschäftsführung darf unter den Augen eines Sachwalters selbst versuchen, die Wende zu schaffen. Quelle: dpa
Für den traditionsreichen Strumpfhersteller Kunert (Gründungsjahr 1907) hat sich ein Investor gefunden: den österreichischen Unternehmer Erhard Grossnigg. Kunert hatte am 2. Mai 2013 Insolvenz beantragt. Arndt Geiwitz, der unter anderem die Pleite des Drogeriemarktkönigs Anton Schlecker begleitet hatte, wurde zum Insolvenzverwalter bestimmt. Kunert hatte im Februar die Sanierung in Eigenverwaltung beantragt, dann aber auf Geiwitz' Rat hin in ein reguläres Insolvenzverfahren gewechselt. Das ermöglicht es Käufern, bei der sogenannten übertragenen Sanierung die gesunden Teile des Unternehmens ohne Schulden zu übernehmen. Grossnigg übernimmt nun die Produktionsstätten in Immenstadt und Marokko sowie die verbliebenen 900 der ehemals 1000 Mitarbeiter. Die neugegründete GmbH firmiert unter dem Namen Kunert Fashion. Bisher macht der Strumpfproduzent fast 80 Prozent der Umsätze in Deutschland. Quelle: dpa/dpaweb
Der Suhrkamp Verlag stellte Anfang August 2013 eine Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Verlagschefin Ulla Unseld-Berkéwicz wollte im Zuge dessen den Verlag von einer Kommandit- in eine Aktiengesellschaft umwandeln. Nun droht dieser Plan zu scheitern. Das Landgericht Frankfurt hat der Familienstiftung von Unseld-Berkéwicz untersagt, dem Sanierungsplan auf der Gläubigerversammlung zuzustimmen. Der Grund: Der Plan sei einseitig auf die Belange der Familienstiftung als Mehrheitseigentümer ausgerichtet. Die Umwandlung in eine AG habe allein das Ziel, sich vom Minderheitsgesellschafter zu trennen. Die Stiftung habe damit ihre „Treuepflicht“ gegenüber Minderheitsgesellschafter Hans Barlach verletzt. Barlach liegt seit Jahren mit der Verlagschefin im Clinch. Die Stiftung will Berufung gegen die Entscheidung einlegen. Quelle: dpa
Windpark-Entwickler Windreich meldet am 9. September 2013 Insolvenz angemeldet. Gründer und Firmenchef Willi Balz legte die Geschäftsführung nieder. Windreichs prekäre finanzielle Lage beschäftigt bereits die Behörden. Im März hatte das Unternehmen Zinsen für Anleihen verspätet überwiesen, weil das Geld kurzzeitig knapp war. Kurz darauf ermittelte die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung und Bilanzmanipulation - unter anderem gegen Balz. Der hatte die Ermittlungen bestätigt, die Vorwürfe aber zurückgewiesen. Windreichs Geschäftsmodell ist hoch kompliziert und nicht ohne Risiken. Die Firma plant als Projektentwickler On- und Offshore-Windparks und schließt Verträge mit Bauunternehmen, noch bevor Anteile an den Projekten in Einzelteilen an Investoren und Energieversorger verkauft werden. Mehr über die Windreich-Pleite lesen Sie hier: Investoren drängen Gründer Balz bei Windreich raus. Quelle: dpa
Cinemedia Der Mediendienstleister hat am 19. August 2013 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Als vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht München Stephan Ammann bestellt. Das Unternehmen meldete Zahlungsunfähigkeit, nachdem eine der beiden Hausbanken eine Kreditlinie fristlos gekündigt hatte. Zunächst wollte man in Kooperation mit den Eigentümern eine Lösung suchen, was aber nicht gelang. Mehrheitsaktionär ist die Tele München Gruppe des Medienunternehmers Herbert Kloiber. Cinemedia ist auf die Nachbearbeitung von Kino- und Fernsehfilmen spezialisiert. Die Firma hat rund 300 Mitarbeiter und machte 2012 einen Umsatz von 33 Millionen Euro.
Der Sportwagenbauer Wiesmann hat beim Amtsgericht Münster Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren gestellt. Die GmbH hat in den vergangenen 25 Jahren 1600 Sportwagen gebaut. Derzeit arbeiten knapp 110 Menschen in der Firma. Zu den Gründen der Finanznöte wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Man sehe aber auf jeden Fall eine Zukunft für das Unternehmen und führe Gespräche mit möglichen Investoren. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Norbert Küpper bestellt. Quelle: AP
Der Düsseldorfer Reiseveranstalter GTI und das Unternehmen Buchmal Reisen haben am 3. Juni ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt. Zuvor waren Gespräche des Unternehmens mit Banken in Ankara gescheitert. Zu diesem Zeitpunkt waren rund 5000 GTI-Urlauber im Ausland - ganz überwiegend in der Türkei - unterwegs. Ein rechtlich zulässiger Insolvenzantrag des Unternehmens lag aber auch am Donnerstag beim Düsseldorfer Amtsgericht noch nicht vor. Den am Mittwoch vorgelegten Antrag von GTI Travel hatte das Gericht wegen formaler Mängel gerügt. Unter anderem fehlten Unterschriften. Nun seien die Anwälte dabei nachzubessern, sagte ein Gerichtssprecher. Er konnte aber nicht sicher sagen, ob es noch vor dem Wochenende einen zulässigen Antrag geben werde. Ohne Feststellung der Insolvenz kann die Reiseversicherung nicht zahlen. Das trifft die Kunden, die ihren Urlaub bei GTI bereits bezahlt haben, aber noch nicht abgereist sind. Nach Einschätzung von Fachleuten kann es Monate dauern, bis sie ihr Geld zurückbekommen. Quelle: dpa
Was 2000 hoffnungsvoll begann endet am 4. März 2013 mit einem Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Leipzig. Die Solarion AG beantragt Sanierung in Eigenverwaltung im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens. Solarion produziert Dünnschichtsolarmodule. Zuletzt geriet das Unternehmen in die Schlagzeilen als es sich mit seinem taiwanesischen Investor Walsin Lihwa überwarf. Quelle: Presse
Der Leuchtenhersteller Hess aus Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg meldet im Januar 2013 Insolvenz. Zuvor waren die beiden Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler entlassen worden. Ihnen wird vorgeworfen, vor dem Börsengang des Unternehmens im vergangenen Oktober Bilanzen für die Jahre 2011 und 2012 gefälscht zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sie sowie weitere Verdächtige. Der Standort Löbau bei Dresden mit knapp 100 Mitarbeitern stehe nach Firmenangaben ganz auf der Kippe. Der Standort Villingen soll erhalten bleiben, allerdings müssen 20 der 140 Mitarbeiter gehen. Im Mai gründet Hesse eine neue Gesellschaft, um neue Kunden zu gewinnen und das angeschlagene Image aufzupolieren. Ein Restrukturierungskonzept für Hess liegt vor. Quelle: dpa
Die Großbäckerei Siebrecht aus Brakel in der Nähe von Paderborn mit bundesweit 240 Filialen hat am 2. Mai 2013 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Paderborn gestellt. Betroffen sind rund 1300 Mitarbeiter. Sinkende Umsätze und steigende Rohstoffkosten hätten das Unternehmen in eine "schwierige wirtschaftliche Situation" gebracht, sagte Siebrecht-Geschäftsführer Karsten Jarick. Siebrecht plant eine Insolvenz unter Eigenverwaltung, an deren Ende die Sanierung stehen soll. Laut Unternehmen stehen Investoren für eine Übernahme bereit. Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete in 2012 einen Umsatz von rund 73 Millionen Euro. Zum vorläufigen Sachwalter wurde der Düsseldorfer Wellensiek-Partner, Andreas Pantlen bestellt.
Die "Frankfurter Rundschau" hat am 13. November 2012 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Das bestätigte ein Sprecher des Amtsgerichts Frankfurt am Main. Die Tageszeitung zählt neben der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu den großen überregionalen Qualitätszeitungen in Deutschland. Die Frankfurter Rundschau wurde 1945 gegründet. Heute erscheint sie im DuMont Verlag und erreichte im dritten Quartal 2012 eine verkaufte Auflage von fast 118.000 Exemplaren. Der Verlag hatte mit Sparprogrammen und teilweisen Zusammenlegung mit der "Berliner Zeitung" versucht, die "FR" wieder auf Kurs zu bringen. Der Erfolg blieb aus. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel ist als Insolvenzverwalter der Rechtsanwalt Frank Schmitt eingesetzt worden. Quelle: AP
Die P+S Werften in Mecklenburg-Vorpommern streichen die Segel. Sie steckten seit mehreren Jahren in einer finanziellen Krise. Die Situation hatte sich jetzt durch Lieferverzögerungen verschärft. Daraufhin stoppten Bund und Land weitere Zahlungen, weil absehbar wurde, dass die zugesagten 152 Millionen Euro Staatshilfe für die Sanierung nicht ausreichen würden. Als die Abnehmer von Schiffen, darunter als größte die Reedereien Scandlines und DFDS, zu keinen Zugeständnissen bereit waren, musste P +S Insolvenz anmelden. Das Amtsgericht Stralsund hat am 30. August 2012 das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet. Der Hamburger Rechtsanwalt Berthold Brinkmann wurde beauftragt, die Erfolgsaussichten des von der Werft beantragten Insolvenzverfahren in Eigenregie zu prüfen. Brinkmann leitete bereits das Insolvenzverfahren der Hamburger Sietas-Werft und Rostocker Wadan-Werften. Quelle: dpa
SchlottDer Druckereikonzern mit Sitz in Freudenstadt im Schwarzwald rutschte 2011 in die Pleite. Betroffen waren 1480 Beschäftigte. Der Druckdienstleister war vor der Insolvenz immerhin die Nummer zwei in Deutschland. Quelle: Pressefoto
Mäc GeizDer Einzelhandelsdiscounter Mäc Geiz rutschte 2010 in die Pleite. Das Kerngeschäft ging an die österreichische Management Trust Holding. Betroffen waren 1600 Angestellte. Quelle: mauritius images / imagebroker
EscadaNach einem überzogenen Expansionskurs ging dem börsennotierten Modekonzern aus Aschheim bei München finanziell die Luft aus. Von der Pleite im Jahr 2009 waren 2200 Mitarbeiter betroffen. Quelle: ap
Q-CellsKein Weg zurück: Dem Solarkonzern Q-Cells ging das Geld aus. Die Gläubiger konnten sich nicht auf einen Rettungsplan einigen. Insgesamt 2300 Beschäftigte waren betroffen. Quelle: dapd
SchiesserDer traditionsreiche Wäschehersteller Schiesser rutschte bereits 2009 in die Insolvenz. Ein geplanter Börsengang wurde verschoben. Schließlich ging das 1875 in Radolfzell gegründete Unternehmen an den israelischen Konzern Delta Galil. Bei Schiesser arbeiteten 2300 Mitarbeiter. Quelle: dapd
EdschaDer Autozulieferer Edscha produziert Türscharniere und Cabrioverdecke. Im Jahr 2009 wurde das Geld knapp und das Unternehmen stellte einen Insolvenzantrag. In Deutschland arbeiteten 2300 Menschen für die Firma. Die Gesellschaft wurde von Webasto übernommen, die Arbeitsplätze konnten erhalten werden. Quelle: dpa
Wadan-WerftenDer Schiffbauer Wadan-Werften kam ebenfalls 2009 nicht mehr an Geld. Trotz staatlich verbürgter Millionen-Kredite waren die Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde in Zahlungsprobleme geraten. Das Unternehmen lag in der Hand russischer Investoren. Rund 2400 Mitarbeiter litten unter der Pleite. Quelle: ap
HonselDie Firma Honsel in Meschede war eine der führenden Aluminiumgießereien in Deutschland und gehörte zu den 25 wichtigsten Autoteilezulieferbetrieben. Doch 2010 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Der Betrieb wurde an einen kanadischen Investor verkauft. Einzelne Werke und Tochterunternehmen gingen an ZG Friedrichshafen. Bei Honsel arbeiteten 3000 Menschen. Quelle: LAIF
KarmannDas Automobil- und Karosseriebauunternehmen mit Hauptsitz in Osnabrück produzierte Cabrios und Coupés auf der Basis von Fahrzeugen der großen Hersteller. Im Zuge der Finanzkrise ging Karmann Pleite. Das Unternehmen beschäftigte 3400 Menschen. Das Hauptwerk in Osnabrück ging an Volkswagen. Quelle: dpa
QimondaDen Speicherchiphersteller Qimonda erwischte es 2008. Durch den Preisverfall bei Chips geriet das Unternehmen in Turbulenzen. Im März 2009 verließen dann die letzten Arbeiter das Werk in Dresden. 4600 Mitarbeiter arbeiteten in Deutschland. Die meisten landeten in einer Auffanggesellschaft. Das Werk in Dresden wurde von Infineon übernommen. Quelle: dpa
ManrolandDer Druckmaschinenhersteller Manroland beschäftigte in Offenbach, Augsburg und Plauen rund 6500 Mitarbeiter. Doch die Branche steht unter Druck. Im November 2011 reichte das Unternehmen den Insolvenzantrag ein. Der Konzern wurde in verschiedene Teile aufgespalten. Quelle: PR
WoolworthTore zu bei Woolworth: Der deutsche Ableger der Billigkaufhauskette rutschte 2009 in die Pleite. 9300 Angestellte arbeiteten in den Filialen. Die Märkte gingen an die HH-Holding, die Dachgesellschaft der Unternehmensgruppe Tengelmann. Quelle: dpa
SchleckerAusverkauf bei der Drogeriekette Schlecker. Das Familienunternehmen ging im Wettstreit mit der Konkurrenz unter. Politische Rettungsversuche und Verhandlungen mit Investoren scheiterten. Schließlich begann der Ausverkauf in den Filialen und die Mitarbeiter, rund 25.000, mussten sich neue Jobs suchen. Quelle: dapd
ArcandorDer Handels- und Touristikriese Arcandor geriet durch Missmanagement ins Straucheln und wurde zerschlagen. Die Kaufhauskette Karstadt ging an Berggruen Holding. Der Versandhandel Quelle wurde aufgelöst, der Markenname ging an Konkurrent Otto. Die Beteiligung am Touristikkonzern Thomas Cook wurde verkauft. In dem Gesamtkonzern arbeiteten 52.000 Menschen. Quelle: dpa
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