Interner Brief Lufthansa-Management fordert mehr Gewinn

Es ist ein internes Rundschreiben, das aufhorchen lässt: Ohne Umschweife räumt das Management von Lufthansa ein, dass es zuletzt Qualitätsdefizite gegeben habe. Jetzt soll ein besseres Ergebnis erwirtschaftet werden.

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Maschinen der Fluggesellschaft Lufthansa stehen auf dem Flughafen in Frankfurt am Main. Quelle: dapd

Frankfurt Die Lufthansa schwört ihre Belegschaft auch nach einem starken zweiten Quartal weiter auf den eingeschlagenen Sparkurs ein und mahnt mehr Gewinn an. "Hohe Passagierzahlen und Sitzladefaktoren sagen leider nichts darüber, was unterm Strich in der Kasse übrigbleibt", zitiert der "Spiegel" aus einem offenen Brief von Vorstandschef Christoph Franz und Passage-Chef Carsten Spohr an die Mitarbeiter. "Und das reicht weiterhin nicht aus, um die erforderlichen Investitionen stemmen zu können, die wir benötigen, um auch in Zukunft als Premium-Airline die Nase vorn zu haben."

Eine Sprecherin der Lufthansa bestätigte am Sonntag die Existenz des Briefs, der vor ein paar Tagen im Intranet der Airline veröffentlicht worden sei.

Für das zweite Quartal hatte die Fluggesellschaft am Donnerstag einen Anstieg des operativen Gewinns um 27,6 Prozent auf 361 Millionen Euro bekanntgeben. Starke Geschäfte der Techniksparte und Einmalerträge im Zuge des Umbaus der Tochter Austrian Airlines hatten das Ergebnis angekurbelt. Die Lufthansa hat ein umfangreiches Sparprogramm aufgelegt, um im Wettbewerb mit Billigfliegern wie Ryanair und schnell wachsenden Rivalen wie Emirates nicht ins Hintertreffen zu geraten. Zudem versucht die Airline damit, den drückenden Ausgaben für Kerosin gegenzusteuern.

Zudem gingen die Vorstände in dem Brief auf die Produktqualität der Lufthansa ein. Man wisse, dass man in den vergangenen Jahren nicht immer "überzeugend" dem "Qualitätsanspruch der Marke Lufthansa" gerecht geworden sei, heißt es in dem Schreiben. So hätten Wettbewerber an einigen Stellen die Lufthansa "zumindest eingeholt". Die Manager wollen nun drei Milliarden Euro in das "Produkterlebnis" investieren.

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