Jahreszahlen Kleinere Gehaltserhöhung für Bahnchef Grube

Bahnchef Rüdiger Grube sollte ab April 20 Prozent mehr Gehalt bekommen – eigentlich. Denn die Jahreszahlen des Konzerns sind offenbar so mäßig ausgefallen, dass auch der Chef Einschnitte hinnehmen muss.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube: Der Aufsichtsrat wolle nur eine zehnprozentige Erhöhung des Grundgehalts um rund 90.000 Euro genehmigen. Quelle: dpa

Berlin Bahnchef Rüdiger Grube soll laut „Wirtschaftswoche“ in diesem Jahr eine geringere Gehaltserhöhung bekommen als abgemacht. Der Aufsichtsrat wolle nur eine zehnprozentige Erhöhung des Grundgehalts um rund 90.000 Euro genehmigen, berichtet das Magazin unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Ursprünglich habe Grubes Festgehalt ab April um 20 Prozent auf 1,08 Millionen Euro steigen sollen. Grund für die Kürzung sei ein Gewinneinbruch im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte.

Ein Bahnsprecher wollte den Bericht am Samstag auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa nicht kommentieren. Das Unternehmen stellt an diesem Donnerstag (27. März) in Frankfurt seine Bilanz vor. Nach Medienberichten soll der Konzern 2013 nur noch einen Überschuss von knapp 650 Millionen Euro erwirtschaftet haben - nach 1,46 Milliarden Euro im Vorjahr. Als mögliche Gründe gelten zum Beispiel das Elbe-Hochwasser im Sommer und Sonderbelastungen wie Abschreibungen.

Vor der Präsentation der Jahreszahlen kommt am Mittwoch der Aufsichtsrat zusammen. Das Kontrollgremium plant nach Informationen der „Wirtschaftswoche“ auch Einschnitte bei den Bonuszahlungen. Die Gehaltsvereinbarungen könnten in Zukunft stärker an konkreten Qualitätszielen ausgerichtet werden, heißt es in dem Bericht, etwa am Verkauf von Bahncards. Solche variablen Vergütungen brachten dem Bahnchef im Jahr 2012 mehr Geld ein als sein Festgehalt. Insgesamt verdiente Grube damals 2,66 Millionen Euro.

Bei der Aufsichtsratssitzung soll es um den Jahresabschluss 2013 und um die politische Kontaktpflege im Konzern gehen. Personalvorschläge will Grube dazu wohl noch nicht machen. Anfang des Jahres hatte sein Plan für Kritik gesorgt, Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) zum Cheflobbyisten zu berufen.

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