Kaiser's Tengelmann Supermarkt-Gipfel soll Lösung bringen

Das lange Tauziehen um die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka scheint bald ein Ende zu haben: Denn der Supermarktkette droht die Zerschlagung. Bei einem Spitzentreffen soll die nun verhindert werden.

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Der Supermarktkette droht die Zerschlagung. Ein Treffen von Branchenvertretern soll nun eine Lösung suchen. Quelle: dpa

Düsseldorf Bei der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann gibt es Insidern zufolge Versuche, mit einem Spitzentreffen von Branchenvertretern eine drohende Zerschlagung zu verhindern. Die Gewerkschaft Verdi sondiere Möglichkeiten, Vertreter von Tengelmann, Edeka und Konkurrent Rewe an einen Tisch zu bringen, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Mittwoch. Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub hatte wegen des langen Tauziehens um die Fusion von Kaiser's Tengelmann mit dem Branchenprimus Edeka mehrfach mit einem Aus für seine defizitäre Supermarktkette mit rund 8000 Beschäftigten gedroht.

Für den 23. September ist bei Kaiser's Tengelmann eine Aufsichtsratssitzung anberaumt. „Es ist mächtig Druck auf dem Kessel“, sagte ein weiterer Insider. Arbeitnehmer befürchten das Aus für Kaiser's Tengelmann und den Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen.

Verdi-Chef Frank Bsirske und die für das Handel zuständige Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger wollten nun versuchen, mit einem runden Tisch der Handelsriesen wieder Bewegung in die festgefahrene Lage zu bringen. Auch Konkurrent Rewe, der sich vergeblich um Kaiser's Tengelmann bemüht hatte, solle einbezogen werden.

Edeka und Haub hatten die Fusionspläne vor knapp zwei Jahren besiegelt. Doch die Umsetzung steht auf der Kippe. Das Kartellamt legte sein Veto gegen die Übernahme ein, im März hebelte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel dieses nach langer Prüfung aus.

Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hatte die sogenannte Ministererlaubnis dann aber auf Eis gelegt. Die Düsseldorfer Richter hegen den Verdacht, dass Gabriel es in dem Ministererlaubnis-Verfahren an der nötigen Neutralität fehlen ließ. Edeka und Gabriel gehen nun vor dem Bundesgerichtshof gegen das OLG vor.

„Haub hat deutlich gemacht, dass er die Geduld verliert“, sagte ein Branchenvertreter - denn die Kette schreibe rote Zahlen. Versuche, neue Bewegung im Fall Kaiser's Tengelmann zu erreichen, seien positiv zu bewerten: „Warten auf Gerichtsurteile reicht nicht aus.“

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